LONDON (IT BOLTWISE) – Die jüngste Schwäche des US-Dollars hat Hoffnungen auf einen Anstieg des Bitcoin-Kurses geweckt. Doch makroökonomische Risiken könnten den Weg zu einem Kurs von 120.000 US-Dollar verzögern.
Die Beziehung zwischen Bitcoin und dem US-Dollar ist seit jeher von einer inversen Korrelation geprägt. Wenn der Dollar an Stärke gewinnt, neigt Bitcoin dazu, an Wert zu verlieren, und umgekehrt. Diese Dynamik wurde erneut sichtbar, als Bitcoin unter die Marke von 114.000 US-Dollar fiel, während der US-Dollar-Index (DXY) seinen höchsten Stand seit über zwei Monaten erreichte.
Aktuell beobachten Händler gespannt, ob Bitcoin die Marke von 120.000 US-Dollar zurückerobern kann, nachdem der US-Dollar Anzeichen von Schwäche zeigt. Der DXY fiel kürzlich auf 98,5, nachdem er zuvor die 100er-Marke nicht halten konnte. Ein schwächer als erwarteter US-Arbeitsmarktbericht für Juli hat die Erwartungen an Zinssenkungen durch die Federal Reserve verstärkt, was den Dollar weiter unter Druck setzt.
Ein schwacher US-Dollar kann den Bitcoin-Kurs unterstützen, doch die Angst vor einer Rezession könnte die Gewinne begrenzen. Zwischen Juni und September 2024 fiel der DXY von 106 auf 101, während Bitcoin mehrfach daran scheiterte, sich über 67.000 US-Dollar zu halten und schließlich auf 53.000 US-Dollar fiel.
Analysten nutzen den ICE BofA High Yield Option-Adjusted Spread, um die Marktstimmung zu messen. Dieser Spread, der das zusätzliche Risiko von Unternehmensanleihen widerspiegelt, stieg im August und September 2024 kurzzeitig an, was mit einem schwächeren US-Dollar und fallenden Bitcoin-Preisen zusammenfiel. Kürzlich fiel der Spread jedoch stark auf 2,85, was mit einem Bitcoin-Anstieg von seinem Tiefststand von 74.500 US-Dollar im April korrelierte.
Der US-Unternehmensanleihenmarkt, der laut SIFMA Research ein Volumen von 11,4 Billionen US-Dollar aufweist, hat erheblichen Einfluss auf die Wirtschaft. Ein höherer Spread bedeutet höhere Refinanzierungskosten für Unternehmen, was die Gewinnerwartungen senken und die Anlegerstimmung negativ beeinflussen kann.
Wenn der ICE BofA High Yield Option-Adjusted Spread signifikant ansteigen würde, könnten Händler Gelder in kurzfristige US-Staatsanleihen umschichten oder höhere Renditen im Ausland suchen, was den Dollar schwächen könnte. Derzeit liegt der Spread nahe seinem 200-Tage-Durchschnitt, was weder auf einen übermäßig optimistischen noch pessimistischen Markt hindeutet.
Es scheint verfrüht, den jüngsten Rückgang des DXY als klares Signal dafür zu sehen, dass Bitcoin bald die 120.000 US-Dollar-Marke erreichen wird. Unsicherheiten auf dem US-Arbeitsmarkt und die Auswirkungen globaler Handelskonflikte, insbesondere die Abhängigkeit des Technologiesektors von importierten KI-Datenverarbeitungseinheiten, belasten weiterhin den kurzfristigen Ausblick.
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