WARSCHAU / LONDON (IT BOLTWISE) – Eine aktuelle Umfrage zeigt, dass die Mehrheit der polnischen Bevölkerung gegen eine Beteiligung an einer möglichen Friedenstruppe in der Ukraine ist.

Die Diskussion um eine mögliche Friedenstruppe in der Ukraine hat in Europa an Fahrt aufgenommen, doch in Polen stößt die Idee auf wenig Zustimmung. Eine Umfrage der Meinungsforschungsagentur SW Research im Auftrag der Zeitung „Rzeczpospolita“ ergab, dass nur 17,3 Prozent der Polen eine Entsendung polnischer Soldaten unterstützen würden. Demgegenüber stehen 61,1 Prozent der Befragten, die sich gegen eine solche Beteiligung aussprechen. Ein weiterer Anteil von 21,6 Prozent ist unentschlossen.
Interessanterweise zeigt die Umfrage, dass Männer tendenziell stärker gegen einen Auslandseinsatz der polnischen Armee sind als Frauen. Auch jüngere Befragte und Einwohner größerer Städte neigen eher dazu, eine ablehnende Haltung einzunehmen. Diese Ergebnisse spiegeln möglicherweise eine generelle Skepsis gegenüber militärischen Engagements wider, die in der polnischen Gesellschaft vorherrscht.
Polen teilt eine mehr als 500 Kilometer lange Grenze mit der Ukraine, was die Debatte über eine mögliche militärische Beteiligung besonders relevant macht. Trotz der geografischen Nähe und der politischen Spannungen in der Region hat der polnische Regierungschef Donald Tusk im Februar eine direkte militärische Beteiligung ausgeschlossen. Stattdessen bot er logistische und politische Unterstützung an, um die Friedensbemühungen zu fördern.
Die Diskussion über eine Friedenstruppe ist Teil eines größeren europäischen Diskurses über die Rolle der EU und ihrer Mitgliedstaaten im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Während einige Länder eine aktive Rolle in der Friedenssicherung befürworten, gibt es in anderen Ländern, wie Polen, eine deutliche Zurückhaltung. Diese Zurückhaltung könnte auf historische Erfahrungen und die aktuelle geopolitische Lage zurückzuführen sein.

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