BRASILIEN / LONDON (IT BOLTWISE) – Ein brasilianisches Gericht hat Volkswagen zu einer hohen Geldstrafe verurteilt. Der Autobauer soll in den 1970er und 1980er Jahren auf einer Farm in Brasilien sklavenähnliche Arbeitsbedingungen ermöglicht haben. Die Vorwürfe umfassen Zwangsarbeit und menschenunwürdige Bedingungen, die nun zu einer Schadensersatzzahlung von 26 Millionen Euro führten.

Volkswagen steht in Brasilien erneut im Fokus der Justiz, nachdem ein Arbeitsgericht den deutschen Automobilhersteller zu einer Schadensersatzzahlung von 165 Millionen Real, umgerechnet 26 Millionen Euro, verurteilt hat. Die Vorwürfe beziehen sich auf die Farm Vale do Rio Cristalino im Bundesstaat Pará, wo zwischen 1974 und 1986 Hunderte von Arbeitern unter Zwang und bewaffneter Überwachung arbeiten mussten. Diese Entscheidung wirft ein Schlaglicht auf die dunkle Vergangenheit der Unternehmenspraktiken in Brasilien.
Bereits in den 1980er Jahren hatte der katholische Priester Ricardo Rezende auf die Missstände aufmerksam gemacht. Geflohene Arbeiter berichteten von Misshandlungen, Vergewaltigungen und sogar Morden. Die Arbeiter wurden mit falschen Versprechungen auf die Farm gelockt und unter prekären Bedingungen festgehalten. Volkswagen hat diese Vorwürfe stets zurückgewiesen und angekündigt, gegen das Urteil Einspruch einzulegen.
Im Verlauf des Prozesses argumentierte Volkswagen, dass keine formellen Arbeitsverträge mit den betroffenen Arbeitern bestanden hätten. Das Gericht ließ dieses Argument jedoch nicht gelten und betonte, dass die Verantwortung des Unternehmens nicht durch den Verweis auf fehlende administrative Zuständigkeit abgewiesen werden könne. Die Schwere der Taten erfordere eine klare Verantwortungsübernahme.
Die Farm wurde 1986 verkauft, doch das Problem der Zwangsarbeit in Brasilien bleibt bestehen. Trotz der offiziellen Abschaffung der Sklaverei im Jahr 1888 existieren solche Praktiken weiterhin. Seit 1995 hat die brasilianische Regierung mobile Einsatztruppen eingerichtet, die bereits über 60.000 Menschen aus Zwangsarbeit befreit haben. Diese Maßnahmen verdeutlichen die Dimension des Problems und die Notwendigkeit weiterer Reformen.

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