HAMBURG / LONDON (IT BOLTWISE) – Präkrastination, das Bedürfnis, Aufgaben sofort zu erledigen, kann zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen führen. Eine Studie zeigt, dass Menschen oft den umständlicheren Weg wählen, um Aufgaben schnell abzuschließen, was langfristig zu Burnout und Depressionen führen kann. Experten empfehlen eine strukturierte Herangehensweise, um die negativen Auswirkungen zu minimieren.

Präkrastination, das Phänomen, Aufgaben sofort erledigen zu wollen, hat in den letzten Jahren zunehmend Aufmerksamkeit erregt. Während Prokrastination als das Aufschieben von Aufgaben bekannt ist, beschreibt Präkrastination das gegenteilige Verhalten, das jedoch ebenso problematisch sein kann. Eine Studie des US-Psychologen David Rosenbaum aus dem Jahr 2014 verdeutlicht dieses Verhalten eindrucksvoll. Probanden bevorzugten es, den näherstehenden Eimer zu tragen, obwohl dies mehr Aufwand bedeutete. Diese Tendenz, den umständlicheren Weg zu wählen, um Aufgaben schnell abzuschließen, kann langfristig zu gesundheitlichen Problemen führen.
Christopher Gehrig von der Helmut-Schmidt-Universität Hamburg erklärt, dass Präkrastination nicht einfach das Gegenteil von Prokrastination ist, sondern ein eigenständiges Verhaltensmuster darstellt. Menschen, die präkrastinieren, sind oft von der Angst getrieben, Aufgaben nicht rechtzeitig zu erledigen. Diese Angst kann zu einem krankhaften Muster werden, das im schlimmsten Fall zu Burnout oder Depressionen führt. Besonders gefährlich ist es, wenn persönliche Ziele und zwischenmenschliche Beziehungen vernachlässigt werden, um das Gefühl zu haben, alles erledigt zu haben.
Florian Becker, Professor für Wirtschaftspsychologie, ergänzt, dass präkrastinierende Menschen oft als angenehm empfunden werden, da sie viele Aufgaben schnell abarbeiten. Doch das Fehlen eines Selbstschutzmechanismus kann dazu führen, dass sie ihre eigenen Grenzen überschreiten oder von anderen ausgenutzt werden. Sie neigen zu Multitasking und setzen sich selbst stark unter Druck. Um Präkrastination zu bekämpfen, empfehlen Experten eine strukturierte Herangehensweise, ähnlich wie bei der Prokrastination. Aufgaben sollten nach Relevanz sortiert und ein klarer Zeitplan erstellt werden, um Ablenkungen zu minimieren.
Auch Arbeitgeber sollten präkrastinierende Angestellte unterstützen, um deren Gesundheit zu schützen. Selbst wenn diese Mitarbeiter kurzfristig mehr leisten, besteht die Gefahr, dass sie langfristig ausfallen. Es ist wichtig, die Tendenz zum Präkrastinieren nicht auszunutzen und auf die Gesundheit der Angestellten zu achten. Eine ausgewogene Arbeitsstruktur kann helfen, die negativen Auswirkungen zu minimieren und die Produktivität nachhaltig zu steigern.

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