SANTA CRUZ / LONDON (IT BOLTWISE) – Ein Forschungsteam der University of California hat eine innovative Methode entwickelt, um die Herzfrequenz mittels WLAN-Signalen zu messen. Diese Technologie, genannt Pulse-Fi, erreicht eine Genauigkeit, die mit klinischen Geräten vergleichbar ist, und das ohne direkte Sensoren am Körper. Diese Entwicklung könnte die Art und Weise, wie Vitaldaten erfasst werden, revolutionieren.

In der Welt der Medizintechnik hat ein Team von Forschern der University of California in Santa Cruz einen bemerkenswerten Fortschritt erzielt. Sie haben eine Methode entwickelt, die es ermöglicht, die Herzfrequenz mit handelsüblichen WLAN-Signalen zu messen. Diese Technologie, bekannt als Pulse-Fi, bietet eine Genauigkeit, die mit der von klinischen Geräten vergleichbar ist, und das ohne die Notwendigkeit von Sensoren, die direkt am Körper angebracht werden müssen.
Die Funktionsweise von Pulse-Fi basiert auf einem einfachen, aber effektiven Prinzip: Wenn Funkwellen auf den menschlichen Körper treffen, verändern sich ihre Signale minimal. Jeder Herzschlag verursacht winzige Bewegungen, die diese Schwankungen hervorrufen. Ein speziell entwickeltes neuronales LSTM-Netzwerk filtert diese Veränderungen aus dem Rauschen heraus und wandelt sie in exakte Pulswerte um. Für den Aufbau des Systems sind lediglich kostengünstige Bauteile wie ein ESP32-Board oder ein Raspberry Pi erforderlich, was die Gesamtkosten auf etwa 40 US-Dollar beschränkt.
Die Forscher testeten Pulse-Fi an 118 Probanden und stellten fest, dass der Fehler nach nur wenigen Sekunden Messzeit bei lediglich 0,5 Schlägen pro Minute lag. Diese Genauigkeit blieb selbst dann konstant, wenn sich die Körperhaltung der Probanden änderte oder sie sich bewegten. Die Messungen waren bis zu einer Distanz von drei Metern zuverlässig, was die Flexibilität und Anwendbarkeit dieser Technologie unterstreicht.
Die Idee, Vitaldaten über WLAN zu erfassen, ist nicht neu. Bereits 2024 präsentierte das taiwanesische Unternehmen Delta eine ähnliche Technologie, die jedoch nur in einem Abstand von etwa einem Meter funktionierte und eine deutlich geringere Genauigkeit aufwies. Pulse-Fi zeigt nun, dass größere Reichweiten und klinisch präzise Ergebnisse möglich sind. Die Forscher planen, die Technologie weiterzuentwickeln, um auch die Atemfrequenz erfassen zu können, was die Diagnose von Atemwegserkrankungen oder Schlafapnoe erleichtern könnte.

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