BRÜSSEL / LONDON (IT BOLTWISE) – Die geplante Übernahme von Covestro durch Adnoc steht unter genauer Beobachtung der EU-Kommission. Um Bedenken hinsichtlich ausländischer Subventionen zu zerstreuen, erwägt Adnoc, die geplante Kapitalerhöhung in ein marktübliches Aktionärsdarlehen umzuwandeln. Diese Maßnahme könnte den Weg für einen der größten Zukäufe eines EU-Unternehmens durch einen Golfstaat ebnen.

Die geplante Übernahme von Covestro durch die Abu Dhabi National Oil Company (Adnoc) hat in Brüssel für Aufsehen gesorgt. Die EU-Kommission hat eine eingehende Untersuchung eingeleitet, um mögliche Wettbewerbsverzerrungen durch ausländische Subventionen zu prüfen. Im Mittelpunkt der Bedenken steht die geplante Kapitalerhöhung von 1,2 Milliarden Euro, die Adnoc in ein marktübliches Aktionärsdarlehen umwandeln könnte, um die Bedenken der EU zu zerstreuen.
Die EU-Kommission hat bis zum 2. Dezember Zeit, ihre Entscheidung zu treffen. Sollte die Übernahme genehmigt werden, wäre dies einer der größten Zukäufe eines EU-Unternehmens durch einen Golfstaat. Die Kommission befürchtet, dass Subventionen aus den Vereinigten Arabischen Emiraten den europäischen Markt verzerren könnten. Insbesondere die unbegrenzte Garantie der VAE und die Kapitalerhöhung durch Adnoc stehen im Fokus der Untersuchung.
Adnoc zeigt sich bereit, Zugeständnisse zu machen, um die Übernahme zu sichern. Ein Sprecher der Adnoc-Tochter XRG, die Covestro übernehmen soll, äußerte sich nicht zu den laufenden Gesprächen. Branchenexperten sehen in der Umwandlung der Kapitalerhöhung in ein Darlehen einen strategischen Schritt, um regulatorische Hürden zu überwinden und die Übernahme zu erleichtern.
Die Übernahme von Covestro durch Adnoc könnte weitreichende Auswirkungen auf den europäischen Chemiesektor haben. Experten erwarten, dass der Deal den Wettbewerb in der Branche intensivieren und möglicherweise zu weiteren Konsolidierungen führen könnte. Die Entscheidung der EU-Kommission wird daher mit Spannung erwartet, da sie nicht nur die Zukunft von Covestro, sondern auch die Dynamik des europäischen Marktes beeinflussen könnte.

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