LEVERKUSEN / LONDON (IT BOLTWISE) – Die geplante Übernahme des Chemiekonzerns Covestro durch Adnoc steht auf der Kippe, nachdem die EU-Kommission ihre Prüfung vorübergehend ausgesetzt hat. Grund sind Bedenken über mögliche Wettbewerbsverzerrungen durch ausländische Subventionen der Vereinigten Arabischen Emirate. Die Covestro-Aktie reagierte mit einem deutlichen Kursrückgang.

Die geplante Übernahme des Leverkusener Chemiekonzerns Covestro durch die Abu Dhabi National Oil Company (Adnoc) steht vor neuen Herausforderungen. Die Europäische Kommission hat die Prüfung der Transaktion vorübergehend ausgesetzt, was zu erheblichen Unsicherheiten auf dem Markt geführt hat. Diese Entscheidung basiert auf vorläufigen Bedenken, dass die von den Vereinigten Arabischen Emiraten gewährten ausländischen Subventionen den EU-Binnenmarkt verzerren könnten.
Die zu Adnoc gehörende XRG hat die Untersuchung der EU als “unverhältnismäßig und invasiv” bezeichnet. In einem kürzlich veröffentlichten Statement äußerte XRG Enttäuschung über die Forderungen der Europäischen Kommission, die ihrer Meinung nach weit über das hinausgehen, was für die Transaktion angemessen oder relevant ist. Diese Entwicklung wirft ernsthafte Fragen zur Lebensfähigkeit der Investition auf, obwohl XRG betont, einen konstruktiven Weg verfolgen zu wollen.
Die Aktien von Covestro reagierten auf diese Nachrichten mit einem deutlichen Kursrückgang. Im Verlauf des Tages verlor die Aktie bis zu elf Prozent an Wert, bevor sie sich am Abend leicht erholte und das Minus auf knapp sieben Prozent eingrenzte. Diese Volatilität spiegelt die Unsicherheit wider, die durch die vorübergehende Aussetzung der EU-Prüfung entstanden ist.
Die EU-Kommission hatte Ende Juli eine eingehende Untersuchung der Übernahme eingeleitet. Diese Maßnahme wurde ergriffen, um sicherzustellen, dass die Transaktion keine unzulässigen Wettbewerbsverzerrungen auf dem europäischen Markt verursacht. Die Bedenken der Kommission beziehen sich insbesondere auf die potenziellen Auswirkungen der ausländischen Subventionen, die Adnoc von den Vereinigten Arabischen Emiraten erhalten könnte.
Die Aussetzung der Prüfung durch die EU-Kommission ist ein bedeutender Rückschlag für die Übernahmepläne von Adnoc. Analysten und Marktbeobachter werden die Entwicklungen genau verfolgen, da die Entscheidung der EU-Kommission weitreichende Auswirkungen auf den europäischen Chemiesektor haben könnte. Sollte die Übernahme letztlich scheitern, könnte dies auch die strategischen Pläne von Adnoc beeinträchtigen, seine Präsenz im europäischen Markt zu stärken.

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