WASHINGTON / LONDON (IT BOLTWISE) – Die US-Notenbank plant eine Zinssenkung, die Bitcoin-Bullen hoffen lässt. Doch die Auswirkungen auf die Anleiherenditen sind komplexer als erwartet. Während kurzfristige Renditen sinken könnten, bleiben langfristige Zinsen aufgrund von Inflations- und Fiskalbedenken hoch.

Die jüngsten Entwicklungen in der US-Zinspolitik haben die Finanzmärkte in Aufruhr versetzt. Die Federal Reserve plant, die Zinsen um 25 Basispunkte zu senken, was die Benchmark-Rate auf 4,00% bis 4,25% bringen würde. Diese Maßnahme wird als erster Schritt in einer Reihe von Zinssenkungen gesehen, die die Zinsen innerhalb der nächsten zwölf Monate auf etwa 3% senken könnten. Der Markt für Fed-Funds-Futures rechnet sogar mit einem Rückgang auf unter 3% bis Ende 2026.
Bitcoin-Investoren sehen in diesen Zinssenkungen eine Chance, da sie erwarten, dass die Renditen von Staatsanleihen sinken und damit das Risikoappetit der Anleger steigt. Doch die Realität könnte komplexer sein. Während die Zinssenkungen kurzfristige Renditen drücken könnten, bleiben die langfristigen Zinsen aufgrund von Inflationssorgen und fiskalischen Herausforderungen hoch.
Die US-Regierung plant, die Ausgabe von Staatsanleihen zu erhöhen, um Steuererleichterungen und höhere Verteidigungsausgaben zu finanzieren. Diese Maßnahmen könnten das Angebot an Anleihen erhöhen, was die Preise drückt und die Renditen steigen lässt. Analysten von T. Rowe Price weisen darauf hin, dass die Ausgabe von mehr Anleihen den Druck auf die langfristigen Renditen erhöhen wird.
Ein weiteres Problem ist die hartnäckige Inflation. Obwohl der Arbeitsmarkt Anzeichen von Schwäche zeigt, ist die Inflation zuletzt gestiegen, was die Erwartungen an schnelle Zinssenkungen dämpft. Die Inflation lag zuletzt bei 2,9%, dem höchsten Stand seit Januar, was die Argumente für eine schnellere Senkung der Zinsen schwächt.
Die Märkte haben bereits auf die erwarteten Zinssenkungen reagiert, was sich in einem Rückgang der 10-jährigen Rendite auf 4% zeigt. Doch Experten wie Padhraic Garvey von ING warnen, dass dies eine Überreaktion sein könnte. Höhere Inflationszahlen könnten die langfristigen Renditen wieder steigen lassen.
Ein Blick auf das Jahr 2024 zeigt, dass die Renditen nach einer ersten Reaktion auf Zinssenkungen wieder gestiegen sind. Dies könnte sich wiederholen, da wirtschaftliche Widerstandsfähigkeit, hartnäckige Inflation und fiskalische Bedenken weiterhin bestehen.
Für Bitcoin könnte dies bedeuten, dass die Hoffnung auf sinkende langfristige Renditen und damit verbundene Kursgewinne möglicherweise enttäuscht wird. Während Bitcoin im letzten Jahr trotz steigender langfristiger Renditen zulegen konnte, waren diese Gewinne stark von regulatorischen und unternehmerischen Entwicklungen getrieben, die heute weniger stark ausgeprägt sind.

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