BRÜSSEL / LONDON (IT BOLTWISE) – Microsoft hat angekündigt, dass die Extended Security Updates für Windows 10 ein Jahr lang kostenlos für Privatnutzer im Europäischen Wirtschaftsraum verfügbar sein werden. Diese Entscheidung folgt auf Druck von Verbraucherschützern, die Bedenken hinsichtlich der bisherigen Update-Politik des Unternehmens geäußert hatten. Die Maßnahme könnte als Präzedenzfall für andere Regionen dienen.

Microsoft hat kürzlich bekannt gegeben, dass es seine Extended Security Updates (ESU) für Windows 10 ein Jahr lang kostenlos für Privatnutzer im Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) anbieten wird. Diese Entscheidung kommt nach intensiven Verhandlungen mit Verbraucherschutzorganisationen, die Microsofts bisherige Praxis, Sicherheitsupdates nur gegen Bezahlung oder im Austausch gegen persönliche Daten anzubieten, kritisiert hatten.
Im Gegensatz zu den USA, wo Nutzer 30 US-Dollar für ein Jahr Sicherheitsupdates zahlen müssen, profitieren europäische Verbraucher von dieser neuen Regelung. Voraussetzung ist jedoch, dass die Windows-10-Installation mit einem Microsoft-Konto verknüpft ist. Els Bruggemann von der Verbraucherorganisation Euroconsumers sieht hierin einen Fortschritt, auch wenn sie weiterhin Kritik an Microsofts Hardwareanforderungen für Windows 11 übt.
Die Entscheidung von Microsoft, die Sicherheitsupdates kostenlos anzubieten, ist eine Reaktion auf die rechtlichen Rahmenbedingungen der EU, insbesondere den Digital Markets Act (DMA) und die Richtlinie über digitale Inhalte und Dienstleistungen. Diese Gesetze sollen sicherstellen, dass Unternehmen wie Microsoft ihre Marktmacht nicht missbrauchen, um unfaire Bedingungen zu schaffen.
Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) begrüßt die Verlängerung der Verfügbarkeit wichtiger Sicherheitsupdates. Dies gibt den Nutzern mehr Zeit, auf ein Betriebssystem umzusteigen, das langfristig unterstützt wird. Der Marktanteil von Windows 10 ist in Deutschland nach wie vor hoch, was die Relevanz dieser Maßnahme unterstreicht.


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