WASHINGTON / LONDON (IT BOLTWISE) – Trotz steigender Preise und stagnierender Beschäftigung zeigt die US-Wirtschaft bemerkenswerte Widerstandsfähigkeit. Der Konsum bleibt stark, obwohl die Verbraucher mit Unsicherheit und Inflation konfrontiert sind. Experten fragen sich, wie lange dieser Trend anhalten kann.

Die US-Wirtschaft zeigt sich trotz zahlreicher Herausforderungen erstaunlich robust. Der Konsum bleibt stark, obwohl die Verbraucher mit Unsicherheit und Inflation konfrontiert sind. Im August stiegen die Konsumausgaben um 0,6 %, was die Erwartungen der Ökonomen übertraf. Auch die Einzelhandelsumsätze verzeichneten einen ähnlichen Anstieg, was auf eine anhaltende Kaufbereitschaft der Amerikaner hinweist.
Dennoch bleibt die Stimmung der Verbraucher gedämpft. Der Index der Verbraucherstimmung der Universität von Michigan fiel auf einen der niedrigsten Werte seit 1952. Dies ist nicht überraschend, da die Preise weiterhin steigen und Erinnerungen an die Inflation nach der Pandemie wachrufen. Die Inflation erreichte im August 2,9 %, den höchsten Stand seit Januar, was die Sorgen der Verbraucher verstärkt.
Ein weiterer Faktor, der die Wirtschaft belastet, sind die Zölle der Trump-Administration. Trotz ihrer geringen Beliebtheit hält der ehemalige Präsident an seiner Handelspolitik fest und kündigte kürzlich neue Zölle auf verschiedene Produkte an. Diese Zölle tragen teilweise zur langsamen, aber stetigen Rückkehr der Inflation bei, da Unternehmen gezwungen sind, die gestiegenen Kosten an die Verbraucher weiterzugeben.
Die Beschäftigungslage ist ebenfalls angespannt. Im Juni verlor die US-Wirtschaft erstmals seit Dezember 2020 Arbeitsplätze. Dennoch prognostiziert das GDPNow-Tool der Atlanta Fed ein Wirtschaftswachstum von fast 4 % für das laufende Quartal. Diese Prognose ist bemerkenswert angesichts der Herausforderungen, mit denen die Wirtschaft konfrontiert ist.
Ein Grund für die Diskrepanz zwischen der wirtschaftlichen Leistung und der Stimmung der Verbraucher könnte in der ungleichen Verteilung des Wohlstands liegen. Wohlhabendere Amerikaner sind weniger von den wirtschaftlichen Schwierigkeiten betroffen, während Menschen mit geringerem Einkommen stärker unter Druck stehen. Diese sogenannte K-förmige Erholung trägt dazu bei, dass die Wirtschaft insgesamt stabil bleibt, auch wenn viele Menschen kämpfen.
Die Zukunft der US-Wirtschaft bleibt jedoch ungewiss. Ein drohender Regierungsstillstand und mögliche Arbeitsplatzverluste könnten das Gleichgewicht stören. Auch die steigenden Zinsen und die Wiederaufnahme der Studentenkreditzahlungen belasten die Verbraucher. Experten warnen, dass die Ausgaben in den kommenden Monaten zurückgehen könnten, wenn die Unsicherheit anhält.

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