FRIEDRICHSHAFEN / LONDON (IT BOLTWISE) – Der Automobilzulieferer ZF Friedrichshafen steht vor großen Herausforderungen. Mit einem neuen CEO an der Spitze und einem geplanten Stellenabbau von bis zu 14.000 Arbeitsplätzen bis 2028 versucht das Unternehmen, sich in einer sich wandelnden Industrie neu zu positionieren. Die Umstellung auf Elektromobilität und hohe Schulden belasten die Bilanz, während die Belegschaft um ihre Arbeitsplätze bangt.

Der Automobilzulieferer ZF Friedrichshafen, ein traditionsreiches Unternehmen mit über 110 Jahren Geschichte, steht vor erheblichen Herausforderungen. Die Automobilindustrie befindet sich in einem tiefgreifenden Wandel, der auch ZF nicht unberührt lässt. Die Produktion von Autos und leichten Nutzfahrzeugen ist weltweit seit 2018 um 30 Prozent gesunken, was zu einem Rückgang der Aufträge und einem Gewinneinbruch geführt hat. Die Umstellung auf Elektromobilität erfordert hohe Investitionen, während die Margen im traditionellen Geschäft mit Getrieben schrumpfen.
Ein zentraler Punkt in der Neuausrichtung des Unternehmens ist die Sparte für Antriebe, intern als “Division E” bekannt. Diese umfasst nicht nur elektrische, sondern auch hybride Antriebe und Verbrennungsmotoren. Der Bereich leidet unter hohen Kosten und geringen Margen, was Überlegungen über einen möglichen Verkauf oder die Suche nach einem Partner aufkommen ließ. Die Belegschaft reagierte mit Protesten, da ein Umbau als Voraussetzung für eine Partnersuche gesehen wird. Die IG Metall warnte davor, dass ZF nicht das Herz herausgerissen werden dürfe.
Die finanzielle Lage des Unternehmens ist angespannt. ZF hat in den vergangenen Jahren durch Übernahmen, wie die des Automobilzulieferers TRW und des Bremsenspezialisten Wabco, hohe Schulden angehäuft. Ende Juni beliefen sich die Nettoverbindlichkeiten auf rund 10,5 Milliarden Euro. Die Finanzierung dieser Schulden wird durch die gestiegenen Zinsen erschwert, was die Investitionsmöglichkeiten in Zukunftsprojekte einschränkt.
Der neue CEO Mathias Miedreich steht vor der Aufgabe, das Unternehmen wieder auf Erfolgskurs zu bringen. Er plant, bis 2028 bis zu 14.000 Stellen in Deutschland abzubauen, um die Kosten zu senken. Bereits seit Anfang 2024 sind 5.700 Arbeitsplätze weggefallen, und die Arbeitszeit vieler Mitarbeiter wurde gekürzt. Der Betriebsrat fordert einen Kurswechsel, da bisherige Sanierungsversuche nicht den gewünschten Erfolg gebracht haben. Die Gespräche zwischen Management und Betriebsrat über die Neuausrichtung der Antriebssparte sollen bis Ende September abgeschlossen sein.

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