SAN FRANCISCO / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Krypto-Welt steht vor einer neuen Ära der Sicherheit, da die Safe Harbor-Vereinbarung von SEAL ethischen Hackern rechtlichen Schutz bietet. Diese Initiative zielt darauf ab, Milliarden an Krypto-Vermögen vor Cyberkriminellen zu bewahren und die Zusammenarbeit zwischen Unternehmen und White-Hat-Hackern zu fördern.

In der dynamischen Welt der Kryptowährungen sind Sicherheitsbedrohungen allgegenwärtig. Im August 2022 erlebte die Branche einen der größten Hacks des Jahres, als Angreifer 190 Millionen US-Dollar von der Nomad-Bridge stahlen. Während einige ethische Hacker, bekannt als White Hats, die gestohlenen Gelder vorübergehend sicherten, zögerten viele andere aus Angst vor rechtlichen Konsequenzen. Diese Unsicherheit führte zur Gründung der Security Alliance, oder SEAL, die mit der Safe Harbor-Vereinbarung einen rechtlichen Schutz für White Hats schuf.
Die Safe Harbor-Vereinbarung, die 2024 eingeführt wurde, bietet White Hats klare rechtliche Leitlinien und Schutzmaßnahmen, um während eines aktiven Angriffs eingreifen zu können. Laut den Co-Leads der SEAL Safe Harbor-Initiative, Dickson Wu und Robert MacWha, beseitigt diese Vereinbarung die rechtlichen Unsicherheiten, die viele talentierte Hacker bisher davon abhielten, aktiv zu werden. Die Initiative hat bereits 29 Krypto-Unternehmen dazu bewegt, die Safe Harbor-Vereinbarung zu unterstützen, was die Sicherheit in der Branche erheblich verbessert.
Ein bemerkenswertes Beispiel für die Wirksamkeit der Safe Harbor-Initiative ist die Web3-Sicherheitsplattform Immunefi. Durch die Unterstützung der Safe Harbor-Initiative konnten 30 ihrer White-Hat-Forscher zu Millionären werden, indem sie über 25 Milliarden US-Dollar an Kundengeldern vor Diebstahl bewahrten. Immunefi hat bisher über 120 Millionen US-Dollar an Prämien für Tausende von Berichten ausgezahlt, wobei die Safe Harbor-Richtlinien als eines ihrer mächtigsten Werkzeuge dienen.
Die Safe Harbor-Vereinbarung sieht vor, dass White Hats, die während eines Angriffs eingreifen, die gestohlenen Gelder innerhalb von 72 Stunden zurückgeben müssen. Als Belohnung erhalten sie 10 % der wiederhergestellten Gelder, maximal jedoch 1 Million US-Dollar. Diese klaren Regeln und die Unterstützung durch die Security Research Legal Defense Fund geben den Hackern das Vertrauen, das sie benötigen, um im Falle eines Angriffs als digitale Samariter zu handeln.
Die Einführung der Safe Harbor-Vereinbarung zeigt, dass die Krypto-Branche bereit ist, Verantwortung zu übernehmen und sich von einem wilden Westen zu einem reifen Ökosystem zu entwickeln. Die fortschreitende Akzeptanz solcher Rahmenbedingungen sollte als Warnsignal für Angreifer dienen: Die Gemeinschaft ist organisiert, koordiniert und bereit, schnell zu reagieren, was Angriffe weniger profitabel und riskanter macht.

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