FRIEDRICHSHAFEN / LONDON (IT BOLTWISE) – ZF Friedrichshafen hat beschlossen, seine Antriebssparte nicht zu verkaufen, sondern durch interne Umstrukturierungen wettbewerbsfähig zu machen. Dies geschieht im Rahmen eines neuen Bündnisses mit dem Gesamtbetriebsrat und der IG Metall. Das Unternehmen plant, bis 2027 über 500 Millionen Euro einzusparen und gleichzeitig Partnerschaften im Bereich Elektromobilität zu prüfen.

Der Automobilzulieferer ZF Friedrichshafen hat sich entschieden, seine Antriebssparte, bekannt als “Division E”, nicht zu verkaufen. Stattdessen wird das Unternehmen die Wettbewerbsfähigkeit dieser Sparte durch interne Umstrukturierungen wiederherstellen. Diese Entscheidung fiel nach intensiven Verhandlungen mit dem Gesamtbetriebsrat und der Gewerkschaft IG Metall, die ein Bündnis zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit und der Arbeitsplätze zum Ziel hatten.
Im Rahmen der Umstrukturierung plant ZF, bis 2027 über 500 Millionen Euro einzusparen. Dies soll unter anderem durch den Abbau von 7.600 Arbeitsplätzen bis 2030 erreicht werden. Ein Sprecher des Unternehmens betonte, dass dieser Abbau Teil der bereits kommunizierten Reduzierung von bis zu 14.000 Stellen bis 2028 sei und keine zusätzlichen Entlassungen bedeute. Betriebsbedingte Kündigungen sollen vermieden werden, indem auf Altersteilzeit, Abfindungen und Vorruhestand gesetzt wird.
Der neue Vorstandschef Mathias Miedreich, der kürzlich Holger Klein ablöste, sieht in dem Bündnis einen Meilenstein für ZF. Er betonte, dass der Weg mit harten Einschnitten für die Mitarbeitenden verbunden sei, aber notwendig, um die Zukunft des Unternehmens zu sichern. Werksschließungen in Deutschland sind derzeit nicht geplant, obwohl die “Division E” weltweit knapp 30.000 Menschen beschäftigt, von denen zwei Drittel in Deutschland tätig sind.
Um die finanzielle Lage des Unternehmens zu stabilisieren, werden tarifliche Lohnerhöhungen verschoben und die Arbeitszeit in bestimmten Bereichen reduziert. Die für April 2026 geplante Lohnerhöhung von 3,1 Prozent wird auf Oktober verschoben, und die wöchentliche Arbeitszeit wird bis Ende 2027 um etwa 7 Prozent gekürzt. Diese Maßnahmen führen zu Gehaltseinbußen, sind jedoch Teil der Strategie, die finanzielle Belastung des Unternehmens zu verringern.
ZF Friedrichshafen kämpft mit Schulden in Milliardenhöhe, die durch frühere Akquisitionen wie TRW und Wabco entstanden sind. Die Nettoverbindlichkeiten beliefen sich Ende Juni auf rund 10,5 Milliarden Euro. In Zeiten niedriger Zinsen war die Finanzierung dieser Schulden noch relativ günstig, doch aktuell muss das Unternehmen durchschnittlich 4,5 Prozent Zinsen zahlen. Diese finanzielle Belastung schränkt die Investitionsmöglichkeiten in Zukunftsprojekte erheblich ein.

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