BOCHUM / MÜNCHEN / LONDON (IT BOLTWISE) – Die deutsche Autoindustrie steht vor einer entscheidenden Weichenstellung. Während BMW, VW und Mercedes ihre Strategie überdenken, drängen chinesische Hersteller mit günstigen Elektroautos auf den Markt. Experten warnen vor den Risiken eines Strategiewechsels zurück zu Verbrennungsmotoren.

Die deutsche Autoindustrie, einst Vorreiter in der Automobiltechnik, steht vor einer kritischen Entscheidung: Soll sie weiterhin auf die bewährte Verbrennungstechnologie setzen oder den vollständigen Übergang zur Elektromobilität wagen? Diese Frage wird besonders drängend, da chinesische Hersteller wie BYD und Xiaomi mit kostengünstigen und leistungsstarken Elektrofahrzeugen den europäischen Markt erobern wollen. Der bekannte Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer kritisiert den Strategiewechsel von BMW, VW und Mercedes, die wieder verstärkt auf Verbrennungsmotoren setzen, als einen Schritt in die falsche Richtung.
Die Entscheidung, die Technologie-Offenheit zu betonen, könnte den Fortschritt der Elektromobilität in Deutschland bremsen. Dudenhöffer und sein Co-Autor Haonan Zhu argumentieren, dass die Autohersteller zuvor mit dem Slogan „Electric Only“ das Tempo vorgaben, um die Wettbewerbsfähigkeit von E-Autos zu steigern. Doch die plötzliche Abschaffung der Umweltprämie hat die Elektromobilität zunächst gebremst. Inzwischen hat sich die Branche jedoch stabilisiert: Die Preislücke zwischen Verbrennern und E-Autos schrumpft, die Ladeinfrastruktur verbessert sich und die Reichweiten der Elektroautos steigen kontinuierlich.
Die Rückkehr zum Verbrennungsmotor ist mit erheblichen Kosten verbunden. Neue Motoren, Plattformen und strengere Abgasnormen erfordern enorme Investitionen, während die Aktienkurse der Unternehmen stagnieren. In den USA sind alte V8-Motoren wieder gefragt, doch in Europa kosten sauberere Verbrennungsmotoren die Hersteller viel Geld. Der Preisdruck aus China verschärft die Situation zusätzlich. Hersteller wie MG, Roewe und Chery bieten Fahrzeuge auf europäischem Niveau, jedoch zu deutlich niedrigeren Preisen.
Der Preiskrieg aus China wird auch Europa erreichen, warnt Dudenhöffer. Ein durchschnittlicher VW-Neuwagen kostet in Deutschland beispielsweise 73 Prozent mehr als in China. Chinesische Hersteller bringen zahlreiche Benziner auf den Markt, was den Wettbewerb weiter verschärfen wird. Wenn Deutschland weiterhin auf den teuren Doppelweg setzt, könnte dies langfristig die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Autoindustrie gefährden. Die Branche steht vor der Herausforderung, sich entweder für eine klare Richtung zu entscheiden oder das Risiko einzugehen, im globalen Wettbewerb zurückzufallen.

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