BERLIN / LONDON (IT BOLTWISE) – Der Erfolg der AfD wird oft als ein Problem Ostdeutschlands angesehen, doch Kulturstaatsminister Wolfram Weimer sieht dies anders. Er betont, dass autoritäre Tendenzen und gesellschaftliche Polarisierung gesamtdeutsche Phänomene sind. Die bürgerliche Mitte müsse sich stärker engagieren, um extremistischen Strömungen entgegenzuwirken.
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Der Erfolg der AfD wird häufig als ein spezifisches Problem Ostdeutschlands betrachtet. Doch Kulturstaatsminister Wolfram Weimer widerspricht dieser Sichtweise. In einem Interview betonte er, dass autoritäre Tendenzen und gesellschaftliche Polarisierung nicht nur im Osten, sondern in ganz Deutschland zu beobachten sind. Diese Phänomene seien gesamtdeutsche Herausforderungen, die eine gesamtgesellschaftliche Antwort erfordern.
Weimer sieht die hohen Zustimmungswerte der AfD in den Ostländern als überwindbar an. Er glaubt nicht, dass ein signifikanter Teil der Ostdeutschen ernsthaft mit neonationalistischen Ideen sympathisiert. Vielmehr könnten sich politische Stimmungen schnell ändern, und bei der nächsten Bundestagswahl könnte die Unterstützung für die AfD wieder abnehmen.
Besonders wichtig sei es, dass die bürgerliche Mitte nicht schweigt, wenn extremistische Stimmen lauter werden. Weimer betont die Notwendigkeit, dass die Mitte der Gesellschaft ihre Räume und Symbole verteidigt, um zu verhindern, dass diese von Extremisten besetzt werden. Ein Beispiel hierfür ist das Hambacher Schloss, das von Rechtsextremisten für Aufmärsche genutzt wird, obwohl es als Wiege der deutschen Demokratie gilt.
Die gesellschaftlichen Verhärtungen und die zunehmende Polarisierung sind nicht nur ein Problem Ostdeutschlands, sondern betreffen die gesamte Bundesrepublik. Weimer ruft dazu auf, dass sich die bürgerliche Mitte stärker engagiert, um den Einfluss extremistischer Parteien wie der AfD und der Linken zu begrenzen. Nur durch ein aktives Eintreten für demokratische Werte könne die Gesellschaft vor einer weiteren Spaltung bewahrt werden.
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