BERLIN / LONDON (IT BOLTWISE) – Seit Anfang September ist das Alzheimer-Medikament Lecanemab in Deutschland erhältlich. Erste Patienten haben bereits mit der Therapie begonnen, die nicht nur Symptome behandelt, sondern auf die zugrundeliegenden Krankheitsprozesse abzielt. Die Verfügbarkeit des Medikaments hat in Kliniken und Praxen für Aufsehen gesorgt.

Seit dem 1. September 2025 ist das Alzheimer-Medikament Lecanemab in Deutschland offiziell auf dem Markt. Dieses neuartige Medikament, entwickelt von Biogen und Eisai, hat bereits erste Patienten erreicht, die mit der Therapie begonnen haben. Lecanemab unterscheidet sich von bisherigen Alzheimer-Medikamenten, da es nicht nur die Symptome der Krankheit behandelt, sondern gezielt auf die zugrundeliegenden Krankheitsprozesse abzielt. Dies könnte den Krankheitsverlauf im Frühstadium um einige Monate verzögern, auch wenn eine Heilung oder signifikante Verbesserung weiterhin nicht in Sicht ist.
Die Einführung von Lecanemab in Deutschland hat in der medizinischen Gemeinschaft für Aufsehen gesorgt. Kliniken und Praxen, darunter die Berliner Universitätsmedizin Charité, haben bereits mit der Verabreichung der Infusionen begonnen. Die Präsidentin der Deutschen Hirnstiftung, Kathrin Reetz, betonte, dass die Verfügbarkeit des Medikaments schneller als erwartet erfolgte, was eine sorgfältige Prüfung der Patienten erfordert. Besonders die MRT-Bildgebung muss vor Beginn der Behandlung durchgeführt werden, um sicherzustellen, dass die Patienten für die Therapie geeignet sind.
Die Markteinführung von Lecanemab ist Teil eines größeren Trends in der Alzheimer-Forschung, der sich auf die Entwicklung von Medikamenten konzentriert, die die Krankheitsprozesse direkt beeinflussen. Die EU-Kommission hat kürzlich auch das Medikament Donanemab zugelassen, das eine ähnliche Wirkweise wie Lecanemab aufweist. Es wird jedoch noch einige Monate dauern, bis Donanemab in Deutschland verfügbar ist. Experten des Deutschen Zentrums für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) schätzen, dass nur ein sehr kleiner Teil der etwa 1,2 Millionen Alzheimer-Erkrankten in Deutschland für diese neuen Therapien infrage kommt.
Die Einführung von Lecanemab könnte einen bedeutenden Einfluss auf die Behandlung von Alzheimer haben, auch wenn die Anzahl der Patienten, die davon profitieren können, begrenzt ist. Die Entwicklung solcher Medikamente zeigt jedoch das Potenzial der modernen Medizin, komplexe neurodegenerative Erkrankungen besser zu verstehen und zu behandeln. Die medizinische Gemeinschaft beobachtet gespannt, wie sich diese neuen Therapien in der Praxis bewähren und welche weiteren Fortschritte in der Alzheimer-Forschung erzielt werden können.

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