LÜDERITZ / LONDON (IT BOLTWISE) – Der Energiekonzern RWE hat beschlossen, sich aus einem bedeutenden Wasserstoffprojekt in Namibia zurückzuziehen. Diese Entscheidung kommt, da die Nachfrage nach grünem Wasserstoff in Europa langsamer wächst als erwartet. Das Projekt, das auf die Produktion von grünem Ammoniak abzielt, steht noch in den Anfängen und sucht nun nach neuen Abnehmern.

Der Rückzug von RWE aus dem Wasserstoffprojekt in Namibia stellt einen kurzfristigen Dämpfer für die Ambitionen dar, grünen Wasserstoff als Schlüsselenergiequelle zu etablieren. Das Projekt, das von einem Konsortium unter der Beteiligung des Staates Namibia sowie der deutschen Firma Enertrag und der britischen Nicholas Holdings betrieben wird, hatte ursprünglich geplant, jährlich 300.000 Tonnen Ammoniak an RWE zu liefern. Diese Pläne wurden nun auf Eis gelegt, da RWE seine Strategie im Wasserstoffsektor überdenkt.
Grüner Ammoniak, der aus Wasserstoff gewonnen wird, der wiederum durch erneuerbare Energien wie Wind- oder Solarenergie erzeugt wird, gilt als vielversprechender Energieträger. Er lässt sich leichter transportieren als Wasserstoff selbst, was ihn für den internationalen Handel attraktiv macht. Dennoch bleibt die Nachfrage nach grünem Wasserstoff in Europa hinter den Erwartungen zurück, was RWE dazu veranlasste, seine Abnahmeverpflichtungen zu überdenken.
Das Hyphen Green Hydrogen-Projekt in Namibia steht noch am Anfang seiner Entwicklung. Derzeit werden Windmessungen durchgeführt und die Umweltverträglichkeit geprüft. Eine Meerwasserentsalzungsanlage ist notwendig, um die benötigte Menge an Süßwasser für die Wasserstoffproduktion bereitzustellen. Die finale Investitionsentscheidung wird erst Ende 2026 erwartet, wobei das Konsortium plant, über zehn Milliarden US-Dollar in die Infrastruktur zu investieren.
Die Herausforderungen, denen sich das Projekt gegenübersieht, spiegeln die breiteren Schwierigkeiten des Wasserstoffmarktes wider. Trotz politischer Unterstützung und technologischer Fortschritte bleibt die wirtschaftliche Rentabilität von grünem Wasserstoff ein kritischer Punkt. Ohne staatliche Subventionen und eine klare Nachfrage seitens der Industrie wird es schwierig sein, die hohen Bereitstellungskosten zu decken. Das geplante Wasserstoffbeschleunigungsgesetz in Deutschland zielt darauf ab, den Ausbau der Infrastruktur zu erleichtern, wird jedoch die grundlegenden Kostenprobleme nicht lösen können.

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