TOKIO / LONDON (IT BOLTWISE) – Eine neue Studie aus Japan zeigt, dass elterliche Autismusmerkmale mit Entwicklungsproblemen bei Kleinkindern in Verbindung stehen. Die Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass sowohl Mütter als auch Väter mit ausgeprägten autistischen Zügen häufiger Kinder mit Entwicklungsproblemen haben. Diese Erkenntnisse könnten wichtige Implikationen für die frühkindliche Förderung und Unterstützung haben.

Eine aktuelle Studie aus Japan hat einen Zusammenhang zwischen den autistischen Merkmalen von Eltern und den frühen Entwicklungsproblemen ihrer Kinder aufgedeckt. Die Forschung, die auf Daten der Japan Environment and Children’s Study basiert, zeigt, dass Eltern mit höheren autistischen Merkmalen häufiger Kinder mit Entwicklungsproblemen haben. Diese Ergebnisse wurden im International Journal of Behavioral Development veröffentlicht.
Autismus, auch als Autismus-Spektrum-Störung bekannt, ist eine neuroentwicklungsbedingte Erkrankung, die durch Unterschiede in der sozialen Kommunikation, eingeschränkte Interessen und repetitive Verhaltensweisen gekennzeichnet ist. Die Forschung zeigt, dass Autismus stark erblich ist, wobei viele Gene kleine Effekte beitragen. Zwillingsstudien belegen höhere Autismus-Konkordanzraten bei eineiigen Zwillingen im Vergleich zu zweieiigen, was den genetischen Einfluss unterstreicht.
Jedoch sind genetische Faktoren nicht die einzigen, die zu Autismus beitragen. Umweltfaktoren wie fortgeschrittenes Elternalter, pränatale Expositionen oder Komplikationen während der Schwangerschaft können ebenfalls mit genetischen Prädispositionen interagieren und die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass sich Autismus entwickelt. Dennoch haben Kinder autistischer Eltern ein erhöhtes Risiko, selbst mit Autismus diagnostiziert zu werden.
Diese Verbindung beschränkt sich nicht nur auf eine formale Autismusdiagnose. Eltern, die Merkmale des breiteren Autismus-Phänotyps aufweisen, also milde psychologische Merkmale, die nicht schwer genug sind, um eine Diagnose zu erhalten, wie soziale Starrheit oder Kommunikationsunterschiede, haben ebenfalls häufiger Kinder mit Autismus oder erhöhten autistischen Merkmalen.
Die Studie von Kumi Hirokawa und ihren Kollegen untersuchte, ob das Niveau der autistischen Merkmale der Eltern mit den Entwicklungsproblemen ihrer Kinder im Alter von 6 und 12 Monaten zusammenhängt. Die Forscher analysierten Daten aus der Japan Environment and Children’s Study (JECS), einer nationalen, staatlich finanzierten Studie, die zwischen 2011 und 2014 schwangere japanische Frauen rekrutierte. Die Daten umfassten 96.465 Mütter und 51.898 Väter, wobei nach Ausschluss von Teilnehmern mit fehlenden Daten und anderen Kriterien 31.079 Elternpaare für die Analyse zur Verfügung standen.
Die Ergebnisse zeigten, dass Mädchen tendenziell weniger Schwierigkeiten in den Bereichen Kommunikation, Problemlösung und persönlicher Sozialkompetenz aufwiesen als Jungen. Kinder von Müttern mit ausgeprägten autistischen Merkmalen hatten sowohl im Alter von 6 als auch 12 Monaten mehr Entwicklungsprobleme. Kinder von Vätern mit ausgeprägten autistischen Merkmalen hatten im Alter von 12 Monaten mehr Entwicklungsprobleme als Kinder von Vätern mit weniger ausgeprägten Merkmalen, jedoch nicht im Alter von 6 Monaten. Insbesondere waren die autistischen Merkmale der Väter nur bei Mädchen mit Entwicklungsproblemen im Alter von 12 Monaten assoziiert.
Die Studie beleuchtet die Verbindungen zwischen den autistischen Merkmalen der Eltern und der Entwicklung der Kinder. Es sollte jedoch beachtet werden, dass sowohl die autistischen Merkmale als auch die Entwicklungsprobleme der Kinder von den Eltern berichtet oder selbst berichtet wurden, was Raum für Berichterstattungsfehler lässt.

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