VANCOUVER / LONDON (IT BOLTWISE) – Eine neue Studie der University of British Columbia zeigt, dass Menschen mit höheren autistischen Merkmalen eine stärkere Präferenz für maskuline Gesichtszüge haben. Diese Erkenntnis könnte das Verständnis der sozialen Wahrnehmung bei Autismus erweitern und neue Perspektiven für die Forschung eröffnen.

Die Wahrnehmung von Gesichtszügen spielt eine zentrale Rolle in der menschlichen Interaktion, da sie Hinweise auf Identität, Emotionen und soziale Absichten liefert. Eine kürzlich veröffentlichte Studie in der Zeitschrift Evolutionary Psychological Science hat untersucht, wie Menschen mit höheren autistischen Merkmalen auf maskuline und feminine Gesichtszüge reagieren. Die Ergebnisse zeigen, dass diese Personen eine stärkere Präferenz für maskuline Merkmale in Gesichtern haben, unabhängig vom Geschlecht der betrachteten Person.
Gesichtszüge, die zwischen Männern und Frauen variieren, beeinflussen die Attraktivitätsbewertung. Neurotypische Beobachter bevorzugen oft feminine Merkmale in Frauengesichtern und maskuline Merkmale in Männergesichtern, da diese Merkmale Gesundheit und reproduktive Fitness signalisieren können. Die Studie von Farid Pazhoohi und Kollegen zielte darauf ab, zu untersuchen, ob Menschen mit höheren autistischen Merkmalen diese Gesichtshinweise auf ähnliche Weise wahrnehmen.
In zwei Studien an der University of British Columbia wurden insgesamt 267 heterosexuelle Teilnehmer untersucht. Die Teilnehmer wurden in Gruppen mit hohen und niedrigen autistischen Merkmalen eingeteilt, basierend auf dem Autism Spectrum Quotient-10 (AQ-10). In der ersten Studie wurden die Teilnehmer gebeten, zwischen maskulinisierten und feminisierten Gesichtern zu wählen, während ihre Blickbewegungen aufgezeichnet wurden. In der zweiten Studie, die online durchgeführt wurde, hatten die Teilnehmer unbegrenzte Zeit, um ihre Präferenzen zu äußern.
Die Ergebnisse der ersten Studie zeigten, dass Teilnehmer mit höheren autistischen Merkmalen weniger Zeit damit verbrachten, auf die Augen zu fixieren, was mit früheren Forschungsergebnissen übereinstimmt. Dennoch gab es keinen Unterschied in der Präferenz für maskulinisierte oder feminisierte Gesichter zwischen den Gruppen. In der zweiten Studie hingegen zeigte sich, dass höhere autistische Merkmale mit einer stärkeren Präferenz für maskuline Merkmale in Gesichtern verbunden waren.
Die Autoren der Studie weisen darauf hin, dass ihre Stichproben keine nicht-heterosexuellen Teilnehmer einschlossen, obwohl autistische Personen häufiger als nicht-heterosexuell identifiziert werden. Diese Einschränkung könnte die Generalisierbarkeit der Ergebnisse auf die breitere Bevölkerung beeinträchtigen. Die Forschungsergebnisse könnten jedoch wichtige Implikationen für das Verständnis der sozialen Wahrnehmung bei Autismus haben und neue Wege für zukünftige Studien eröffnen.

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