BERLIN / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Diskussion um die Regulierung der Spritpreise in Deutschland nimmt Fahrt auf. Baden-Württemberg schlägt vor, das österreichische Modell zu übernehmen, bei dem Preiserhöhungen nur einmal täglich erlaubt sind. Diese Maßnahme soll für mehr Transparenz sorgen und die Verbraucher schützen. Doch es gibt auch Bedenken, dass dies zu höheren Durchschnittspreisen führen könnte.

In Deutschland ändern sich die Spritpreise an Tankstellen im Durchschnitt mehr als 20 Mal am Tag. Diese ständigen Schwankungen erschweren es den Verbrauchern, den günstigsten Zeitpunkt zum Tanken zu finden. Baden-Württemberg hat nun einen Vorschlag in den Bundesrat eingebracht, der sich am österreichischen Modell orientiert. Dort dürfen Tankstellenbetreiber die Preise nur einmal täglich um 12 Uhr erhöhen, während Preissenkungen jederzeit möglich sind.
Der baden-württembergische Verbraucherschutzminister Peter Hauk argumentiert, dass die derzeitige Praxis die Verbraucher systematisch benachteiligt. Die Preise gelten oft nur für wenige Minuten, was die Transparenz der Markttransparenzstelle für Kraftstoffe untergräbt. Diese wurde 2013 eingeführt, um den Verbrauchern einen besseren Überblick über die Preisentwicklung zu geben. Die häufigen Preisänderungen führen jedoch dazu, dass diese Transparenz ins Leere läuft.
In Österreich hat sich die Regelung seit ihrer Einführung im Jahr 2011 als effektiv erwiesen. Das österreichische Wirtschaftsministerium berichtet, dass die Verbraucher nun genau wissen, wann die Preise am günstigsten sind, was das Vertrauen in den Markt stärkt. Allerdings gibt es auch in Österreich Kritikpunkte, insbesondere was den Zeitpunkt der Preiserhöhung betrifft, der ursprünglich auf den Betriebsbeginn festgelegt war und später auf 12 Uhr geändert wurde.
Der ADAC steht dem Vorschlag skeptisch gegenüber und befürchtet, dass eine solche Regulierung die Spritpreise im Durchschnitt erhöhen könnte. Wenn die Konzerne nur einmal am Tag die Preise anheben dürfen, könnte die Erhöhung von vornherein stärker ausfallen. Dies könnte dazu führen, dass die Tagesdurchschnittspreise steigen, was aus Verbrauchersicht kontraproduktiv wäre. Der ADAC empfiehlt, weiterhin abends zu tanken, um von den niedrigeren Preisen zu profitieren.
Das Bundeskartellamt hat sich ebenfalls mit der Thematik beschäftigt und sieht sowohl positive als auch negative Aspekte. Während eine Studie darauf hinweist, dass das österreichische Modell zu Preissenkungen geführt haben könnte, gibt es auch Bedenken, dass die Preise zu Beginn zu hoch angesetzt werden könnten. Eine Entscheidung im Bundesrat wird vorerst nicht erwartet, da das Thema zunächst in die Ausschüsse verwiesen werden soll.

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