LONDON (IT BOLTWISE) – Eine neue Kombination aus chirurgischen Implantaten und Augmented-Reality-Brillen ermöglicht es Menschen mit altersbedingter Makuladegeneration, wieder zu lesen. In einer kleinen Studie konnten 80% der Teilnehmer ein Jahr nach der Behandlung Buchstaben und Wörter erkennen.

In einer bahnbrechenden Entwicklung für Menschen mit Sehbehinderungen hat eine neue Technologie, die Augmented-Reality-Brillen mit chirurgisch implantierten Chips kombiniert, bemerkenswerte Ergebnisse erzielt. Diese Innovation zielt darauf ab, Menschen, die an altersbedingter Makuladegeneration (AMD) leiden, wieder das Lesen zu ermöglichen. Laut einer kürzlich in der renommierten Fachzeitschrift The New England Journal of Medicine veröffentlichten Studie konnten etwa 80% der Teilnehmer ein Jahr nach der Behandlung Buchstaben und Wörter erkennen.
AMD ist die häufigste Ursache für Blindheit bei Erwachsenen über 65 Jahren und betrifft weltweit Millionen von Menschen. Die Krankheit schädigt die Makula, den zentralen Teil der Netzhaut, was zu einem Verlust des zentralen Sehvermögens führt. In fortgeschrittenen Stadien kann dies zu vollständiger Erblindung führen. Die neue Technologie, bekannt als PRIMA-System, besteht aus einem kleinen elektronischen Chip, der unter die Netzhaut implantiert wird, und einer Brille, die mit einer Kamera ausgestattet ist.
Diese Kamera erfasst Bilder von Texten und projiziert sie als Infrarotlicht auf den implantierten Chip. Der Chip wandelt das Licht in elektrische Signale um, die das Gehirn als visuelle Informationen interpretiert. Teilnehmer der Studie, wie Sheila Irvine, berichteten von einer deutlichen Verbesserung ihrer Lebensqualität. Irvine, die vor der Behandlung das Gefühl hatte, zwei schwarze Scheiben in ihren Augen zu haben, konnte nach der Eingewöhnung mit dem System wieder Buchstaben erkennen.
Obwohl das PRIMA-System vielversprechend ist, gibt es noch Einschränkungen. Derzeit kann das System nur Schwarz-Weiß-Bilder wiedergeben, was die Gesichtserkennung erschwert. Zudem ist unklar, ob die Wirksamkeit über mehrere Jahre hinweg erhalten bleibt. Experten wie Dr. Demetrios Vavvas von Mass Eye and Ear sehen jedoch großes Potenzial in der Weiterentwicklung dieser Technologie. Mit zukünftigen Iterationen könnte das System eine echte Lösung für viele Patienten darstellen.
Die Studie erfordert von den Teilnehmern ein intensives Training, um das Lesen mit dem neuen Gerät zu erlernen. Die Forscher ermutigten die Patienten, das Gerät in verschiedenen Alltagssituationen zu nutzen, um die Funktionalität zu maximieren. So nutzte ein Teilnehmer das System, um sich im Pariser U-Bahn-System zurechtzufinden, während ein anderer es für Kreuzworträtsel einsetzte. Diese Anwendungen zeigen das Potenzial der Technologie, das Leben von Menschen mit Sehbehinderungen erheblich zu verbessern.

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