NEW YORK / LONDON (IT BOLTWISE) – In einer Welt, in der die Elektrifizierung des Verkehrssektors voranschreitet, bleibt die Mehrheit der Fahrzeuge weiterhin auf fossile Brennstoffe angewiesen. Ein New Yorker Startup namens Aircela hat eine innovative Lösung entwickelt, um diesen Übergang zu erleichtern, indem es kohlenstoffneutrale Kraftstoffe direkt aus der Luft erzeugt.
Die Herausforderung, den Verkehrssektor zu dekarbonisieren, bleibt bestehen, da mehr als 95 Prozent der weltweit 1,31 Milliarden leichten Nutzfahrzeuge weiterhin auf Benzin oder Diesel angewiesen sind. Während Elektrofahrzeuge (EVs) zunehmend an Bedeutung gewinnen, machen sie immer noch nur einen kleinen Teil der gesamten Fahrzeugflotte aus. Hier setzt Aircela an, ein Startup aus New York City, das eine Brücke zwischen traditionellen Verbrennungsmotoren und der Zukunft der Mobilität schlagen möchte.
Im Mai stellte Aircela seine Technologie zur Herstellung von kohlenstoffneutralem Kraftstoff auf dem Dach seines Büros im Garment District von Manhattan vor. Die Maschine, die etwa die Größe eines Kühlschranks hat und einem Bienenwabenstück ähnelt, nutzt direkte Luftabscheidungstechnologie, um Kohlendioxid aus der Luft zu extrahieren und in Benzin umzuwandeln. Diese Technologie wird durch erneuerbare Energien angetrieben und bietet eine Lösung für umweltbewusste Autofahrer, die noch nicht bereit sind, ihre benzinbetriebenen Fahrzeuge aufzugeben.
Der produzierte Kraftstoff ist ein flüssiger “Drop-in”-Kraftstoff, der in Standard-Benzin- oder Dieselmotoren ohne Modifikationen verwendet werden kann. Dies macht Aircelas Kraftstoff besonders zugänglich für abgelegene Orte, industrielle Anlagen oder private Einfahrten, die keine robuste Energieinfrastruktur haben. Eric Dahlgren, Mitbegründer und CEO von Aircela, betont, dass ihre Technologie keine großen Infrastrukturüberholungen erfordert und somit eine einfache Integration in bestehende Systeme ermöglicht.
Die Idee, Luft in Benzin umzuwandeln, mag futuristisch klingen, doch die Grundlagen dieser Technologie wurden bereits vor Jahren gelegt. Dahlgren begann seine Forschung als Doktorand an der Columbia University, wo er mit Professor Klaus S. Lackner, einem Pionier der direkten Luftabscheidung, zusammenarbeitete. Diese Zusammenarbeit führte schließlich zur Gründung von Aircela im Jahr 2019, als Dahlgren und seine Frau Mia begannen, die Technologie in ihrer Wohnung in Manhattan zu entwickeln.
Die Technologie von Aircela ist in drei Subsysteme unterteilt: Zuerst zieht ein Ventilator Luft in die Maschine, wo ein Netz aus Kunststoff und Nylon CO2 extrahiert und eine flüssige Kohlenstofflösung erzeugt. Ein Elektrolyseur regeneriert dann die Absorptionsmittel und trennt das CO2, um Wasserstoffgas zu produzieren. Schließlich verarbeitet ein Kompressor die Gase zu Methanol, das dann zu Benzin raffiniert wird. Jede Maschine produziert derzeit etwa einen Gallone Benzin pro Tag und entfernt dabei 10 Kilogramm CO2 aus der Atmosphäre.
In den nächsten zwei Jahren plant Aircela die Herstellung von 50 bis 100 Maschinen für erste Feldversuche. Das Unternehmen ist bereits in Gesprächen mit potenziellen Kunden, darunter mehrere Automobilhersteller. Diese Technologie könnte insbesondere in Nischenmärkten wie dem Motorsport, dem Langstreckenverkehr und der Schifffahrt von Interesse sein, wo flüssige Brennstoffe weiterhin eine wichtige Rolle spielen.
Einige Skeptiker äußern Bedenken hinsichtlich der wirtschaftlichen Tragfähigkeit dieser Technologie, insbesondere in Bezug auf die Betriebskosten im Vergleich zu den wirtschaftlichen Erträgen. Doch Aircela ist entschlossen, die Leistungsfähigkeit seiner Maschinen zu demonstrieren und plant, unabhängige Labortests durchzuführen, um die Glaubwürdigkeit seiner Kraftstoffe zu stärken.
Langfristig strebt Aircela an, Millionen von Einheiten zu produzieren, um einen bedeutenden Einfluss auf die Emissionen des Verkehrssektors zu haben. Anstatt auf einen vollständigen Austausch der Fahrzeugflotte zu drängen, setzt das Startup auf einen ergänzenden Ansatz, der es Verbrauchern und Industrien ermöglicht, ihren CO2-Fußabdruck zu reduzieren, ohne auf bestehende Fahrzeuge verzichten zu müssen.
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