MAILAND / LONDON (IT BOLTWISE) – Die italienische Modebranche steht erneut im Fokus der Kritik, nachdem Unternehmen der Luxusmarke Armani wegen Täuschung über ihre Produktionsstandards eine Millionenstrafe erhalten haben.

Die italienische Wettbewerbsbehörde hat gegen die Unternehmen Giorgio Armani S.p.A. und G.A. Operations S.p.A. eine Geldstrafe von 3,5 Millionen Euro verhängt. Der Vorwurf: Die Firmen sollen mit hohen sozialen und ethischen Standards geworben haben, obwohl in ihrer Lieferkette gravierende Missstände herrschten. Diese Unternehmen sind für die Herstellung von Taschen und Lederaccessoires der Marke Armani verantwortlich, wobei große Teile der Produktion an Subunternehmen in Italien ausgelagert wurden.
In mehreren dieser Werkstätten kam es zu Arbeitsausbeutung, wie Ermittler herausfanden. Die Bedingungen umfassten Maschinen ohne Schutzvorrichtungen, prekäre hygienische Zustände, Schwarzarbeit und fehlende Sicherheitsstandards. Trotz dieser Missstände warben die Firmen öffentlich mit Nachhaltigkeit und sozialer Verantwortung, insbesondere auf der Plattform „Armani Values“ und im Ethikkodex des Konzerns.
Die Wettbewerbsbehörde bezeichnete die Aussagen der Unternehmen als „unwahre Behauptungen“ und warf ihnen vor, diese gezielt als Marketinginstrument eingesetzt zu haben, um umweltbewusste Kunden anzusprechen. Laut der Behörde hatten die Unternehmen Kenntnis von der Situation ihrer Lieferanten. Ein interner Bericht aus dem Jahr 2024 beschreibt das Arbeitsumfeld als „im besten Fall an der Grenze des Akzeptablen“.
Die Entscheidung der Wettbewerbsbehörde fällt in eine größere Untersuchung der Mailänder Staatsanwaltschaft, die auch andere Luxusfirmen wie Dior, Valentino und Loro Piana betrifft. Der Verdacht besteht, dass diese Unternehmen bewusst prekäre Arbeitsbedingungen nutzen, um Produktionskosten zu senken, trotz ihrer hochpreisigen Marken. Die betroffenen Konzerne wiesen die Vorwürfe zurück und betonten, keine Kenntnis von den Zuständen bei ihren Zulieferern zu haben.
Diese Entwicklungen werfen ein Schlaglicht auf die Herausforderungen der Modeindustrie, die zunehmend unter Druck steht, ihre Lieferketten transparenter zu gestalten und soziale sowie ökologische Verantwortung zu übernehmen. Die Strafe gegen Armani könnte als Warnsignal für andere Unternehmen dienen, die ähnliche Praktiken verfolgen.
Experten betonen, dass die Modebranche vor einer grundlegenden Transformation steht, bei der ethische und nachhaltige Produktionsmethoden nicht nur gefordert, sondern auch erwartet werden. Die Verbraucher von heute sind informierter und anspruchsvoller, was die Herkunft und Herstellung der Produkte betrifft, die sie kaufen.
In Zukunft könnten strengere Regulierungen und eine verstärkte Überwachung der Lieferketten dazu beitragen, die Einhaltung von Arbeits- und Umweltstandards sicherzustellen. Dies könnte nicht nur das Image der betroffenen Marken verbessern, sondern auch das Vertrauen der Verbraucher stärken.

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