HAMBURG / LONDON (IT BOLTWISE) – Der Kupferkonzern Aurubis steht vor einer entscheidenden Phase in seiner Unternehmensgeschichte. Mit einem neuen CEO an der Spitze und einem strategischen Fokus auf Recycling und Nachhaltigkeit, versucht das Unternehmen, seine Vergangenheit hinter sich zu lassen und sich als globaler Vorreiter in der Kupferverarbeitung zu etablieren.
Der Hamburger Kupferkonzern Aurubis befindet sich in einer tiefgreifenden Transformation. Unter der neuen Führung von Toralf Haag, der seit Herbst 2024 als CEO fungiert, strebt das Unternehmen danach, seine Rolle in der globalen Kupferindustrie neu zu definieren. Haag, der bereits vor 20 Jahren als Finanzchef bei Aurubis tätig war, übernimmt ein Unternehmen, das mit internen Herausforderungen und einem angeschlagenen Ruf zu kämpfen hat, jedoch auch enormes Potenzial birgt.
Die Nachfrage nach Kupfer ist weltweit so hoch wie nie zuvor. Kupfer spielt eine zentrale Rolle in der Energiewende, der Digitalisierung und in der Infrastruktur für erneuerbare Energien. Haag prognostiziert eine Verdoppelung der Nachfrage bis 2050. Aurubis, das bereits über eine Million Tonnen Kupfer pro Jahr verarbeitet, setzt verstärkt auf Recycling, um den steigenden Bedarf zu decken. Derzeit stammen 45 Prozent des verarbeiteten Kupfers aus recyceltem Material, mit dem Ziel, diesen Anteil auf 50 Prozent zu erhöhen.
Bevor Aurubis jedoch von der steigenden Kupfernachfrage profitieren kann, muss das Unternehmen seine internen Probleme lösen. In den letzten Jahren war Aurubis von Skandalen und Diebstählen erschüttert, darunter der größte Metallraub in der deutschen Industriegeschichte, bei dem ein Schaden von 169 Millionen Euro entstand. Haag hat Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheitskultur eingeführt, darunter verstärkte Überwachung und Schulungen für Mitarbeiter und deren Familien.
Ein Hoffnungsschimmer für Aurubis ist das neue Recyclingwerk im US-Bundesstaat Virginia. Mit einer Investition von 750 Millionen Euro soll ab Herbst 2025 Kupfer aus Schrott aufbereitet werden. Die USA gelten als Wachstumsmarkt, da sie viel Kupfer verbrauchen, aber wenig recyceln. Haag sieht in diesem Projekt nicht nur wirtschaftliches Potenzial, sondern auch eine symbolische Bedeutung für den Wandel und das Wachstum von Aurubis.
Dennoch steht Aurubis vor Herausforderungen. Die Konkurrenz aus China, Indonesien und Indien baut ihre Schmelzkapazitäten aus, während die Preise für die Verarbeitung von Kupfer sinken. Zudem steht das Unternehmen unter Druck, seine Lieferketten zu überwachen, da es Vorwürfe gibt, dass Kupfer aus problematischen Minen bezogen wird. Das deutsche Lieferkettengesetz könnte Aurubis teuer zu stehen kommen, falls Verstöße nachgewiesen werden.
Eine mögliche Lösung könnte im europäischen Kupferbergbau liegen. Die EU hat Kupfer kürzlich als kritischen Rohstoff eingestuft, was neue Minenprojekte in Europa wahrscheinlicher macht. Haag zeigt Interesse am Kupferabbau in Deutschland, insbesondere in der Lausitz, doch politische und gesellschaftliche Widerstände könnten diese Pläne verzögern.
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