WASHINGTON / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Der deutsche Chemiekonzern Bayer steht vor einer entscheidenden Phase in seinem langwierigen Rechtsstreit um den Unkrautvernichter Glyphosat. Der Konzern hat den Supreme Court der USA angerufen, um ein Grundsatzurteil zu erwirken, das die Flut von Schadenersatzklagen in den Vereinigten Staaten eindämmen könnte.

Der Schritt von Bayer, den Supreme Court der Vereinigten Staaten anzurufen, ist ein Versuch, die anhaltende Unsicherheit und die finanziellen Belastungen durch die Glyphosat-Klagen zu beenden. Diese Klagen sind eine direkte Folge der Übernahme von Monsanto im Jahr 2018, die Bayer nicht nur den umstrittenen Unkrautvernichter Roundup, sondern auch einen erheblichen juristischen Ballast einbrachte. Die Übernahme kostete Bayer 63 Milliarden Dollar und führte zu einer Klagewelle, die den Konzern bis heute belastet.
Im Zentrum des Streits steht die Frage, ob Bayer verpflichtet ist, vor Krebsrisiken zu warnen, obwohl die US-Umweltbehörde EPA keine solchen Warnhinweise auf den Produkten erlaubt. Diese widersprüchliche Rechtslage hat zu unterschiedlichen Urteilen in den USA geführt. Während einige Gerichte zugunsten von Bayer entschieden haben, dass das Bundesrecht das Recht der Bundesstaaten übertrumpft, haben andere Gerichte, wie im Fall ‘Durnell’, anders geurteilt.
Ein Grundsatzurteil des Supreme Court könnte Klarheit schaffen und zukünftige Klagen erschweren oder sogar verhindern. Doch die Annahme des Falls durch das höchste Gericht ist ungewiss, und selbst wenn der Fall angenommen wird, könnte eine Entscheidung erst im Sommer 2026 fallen. Für Bayer steht viel auf dem Spiel, da trotz der Beilegung von rund 114.000 der über 180.000 Klagen noch viele Verfahren offen sind.
Die Unsicherheit hat auch Auswirkungen auf die Finanzmärkte. Die Bayer-Aktie fiel im nachbörslichen Handel um über 6 Prozent, was die Nervosität der Investoren widerspiegelt. Selbst ein positives Urteil des Supreme Court ist keine Garantie für eine schnelle Lösung, da der Weg dorthin lang und kostspielig sein wird.
Die Glyphosat-Debatte hat sich längst zu einem strukturellen Reputationsrisiko für Bayer entwickelt. Der Konzern steht nicht nur juristisch, sondern auch kommunikativ unter Druck. Ein Nein des Supreme Court würde bedeuten, dass Bayer weiterhin mit Klagerisiken, Prozesskosten und Vergleichszahlungen konfrontiert wäre, was die Thematik zu einem Dauerproblem machen könnte, ähnlich wie die Opioid-Klagen für Pharmakonzerne.
Bayer hofft, dass ein Sieg vor dem Supreme Court die juristische Klarheit bringt, die der Konzern dringend benötigt. Doch selbst ein solcher Sieg könnte die öffentliche Wahrnehmung nicht vollständig ändern, da die Debatte um Glyphosat tief in der öffentlichen Meinung verankert ist.

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