BERLIN / LONDON (IT BOLTWISE) – Die beschleunigte Einbürgerung in Deutschland, eingeführt durch die Ampel-Koalition, zeigt nur begrenzte Wirkung. Trotz eines Rekords von 292.000 Einbürgerungen im Jahr 2024 haben nur wenige Hundert Menschen von der Möglichkeit profitiert, bereits nach drei Jahren die deutsche Staatsbürgerschaft zu erlangen.
Die beschleunigte Einbürgerung in Deutschland, die von der Ampel-Koalition eingeführt wurde, wird nur von einer begrenzten Anzahl von Personen genutzt. Obwohl im Jahr 2024 ein Rekord von 292.000 Einbürgerungen erreicht wurde, haben lediglich mehrere Hundert Menschen die Möglichkeit genutzt, bereits nach drei Jahren die deutsche Staatsbürgerschaft zu erhalten. Diese Regelung, die im Juni 2024 als Teil einer umfassenden Reform des Staatsangehörigkeitsrechts in Kraft trat, erlaubt es ausländischen Staatsbürgern, unter bestimmten Voraussetzungen schneller eingebürgert zu werden.
Besonders in Berlin zeigt sich eine Ausnahme: Von den fast 30.000 Eingebürgerten erhielten 500 Menschen aufgrund herausragender sprachlicher, schulischer oder beruflicher Leistungen den deutschen Pass bereits nach drei Jahren. Diese Zahlen verdeutlichen, dass die beschleunigte Einbürgerung vor allem in Metropolen mit einer hohen Anzahl qualifizierter Zuwanderer genutzt wird.
Die Reform sieht neben der beschleunigten Einbürgerung auch die Möglichkeit vor, die bisherige Staatsangehörigkeit beizubehalten und die allgemeine Aufenthaltsdauer für eine Einbürgerung von acht auf fünf Jahre zu verkürzen. Diese Änderungen sind jedoch umstritten. Union und SPD planen, die verkürzten Fristen wieder zu streichen, da sie von der Union seit Einführung als verfrüht kritisiert wurden.
Ein Blick auf die Bundesländer zeigt, dass die beschleunigte Einbürgerung unterschiedlich genutzt wird. Während Hamburg nur fünf solcher Einbürgerungen realisierte, machte Brandenburg nur einmal von der Regelung Gebrauch. Auch in Baden-Württemberg und Bayern bleibt die Zahl mit wenigen Dutzend Fällen überschaubar. In Thüringen und Sachsen bleibt die Nutzung der verkürzten Frist ebenfalls die Ausnahme, obwohl das Potential für eine schnellere Integration besonders qualifizierter Zuwanderer besteht.
Ein wesentlicher Grund für die geringe Nutzung der beschleunigten Einbürgerung sind die sprachlichen Voraussetzungen, die für viele Einwanderer eine hohe Hürde darstellen. Zudem tragen die allgemeinen Einbürgerungsverfahren weiterhin zu erheblichen Wartezeiten bei. Einige Bundesländer melden Wartezeiten von über einem Jahr, in Einzelfällen kann die Bearbeitung von Anträgen gar bis zu fünf Jahre dauern. Dies liegt zumeist an der Klärung der Identität und den damit verbundenen bürokratischen Notwendigkeiten.
Das Jahr 2024 stellte mit knapp 292.000 neuen deutschen Staatsbürgern einen Einbürgerungsrekord seit Beginn der statistischen Erfassung im Jahr 2000 auf. Doch trotz des Rekordwertes sind die Herausforderungen zahlreich, nicht zuletzt aufgrund der erheblichen Verzögerungen bei der Antragsbearbeitung und der steigenden Anzahl abzulehnender Anträge. Die Diskussion über die Zukunft der beschleunigten Einbürgerung und die damit verbundenen Reformen bleibt daher ein zentrales Thema in der deutschen Politik.
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