NEW YORK / LONDON (IT BOLTWISE) – Die einst gefeierte Fintech-Gründerin Charlie Javice wurde wegen Betrugs zu sieben Jahren Haft verurteilt. Ihr Unternehmen Frank, das einst als innovatives Startup galt, täuschte JPMorgan mit Millionen gefälschter Kunden. Der Fall erinnert an den Skandal um Theranos und wirft Fragen zur Sorgfaltspflicht von Investoren auf.

Charlie Javice, einst als Wunderkind der Fintech-Branche gefeiert, steht nun im Zentrum eines der größten Betrugsskandale der letzten Jahre. Ihr Startup Frank, das den Antragsprozess für Studienkredite in den USA vereinfachen sollte, wurde für 175 Millionen US-Dollar an JPMorgan verkauft. Doch die vermeintlich riesige Kundenbasis des Unternehmens entpuppte sich als Fiktion. Von den angeblich über vier Millionen Kunden existierte nur ein Bruchteil, was JPMorgan schließlich aufdeckte, als E-Mails an die vermeintlichen Kunden unzustellbar zurückkamen.
Der Fall erinnert stark an den Skandal um Elizabeth Holmes und ihr Unternehmen Theranos. Beide Gründerinnen wurden für ihre visionären Ideen gefeiert, bevor sich herausstellte, dass ihre Unternehmen auf Täuschung basierten. Während Holmes mit nicht funktionierenden Bluttests warb, schuf Javice Millionen von Fake-Accounts, um den Wert ihres Unternehmens zu steigern. Diese Parallelen werfen ein Schlaglicht auf die Risiken, die mit der Investition in Startups verbunden sind, insbesondere wenn die Due-Diligence-Prüfung vernachlässigt wird.
Richter Alvin Hellerstein kritisierte während des Prozesses die mangelnde Sorgfaltspflicht der Bankangestellten von JPMorgan. Trotz der Verantwortung der Bank für den Fehlkauf betonte er, dass die Strafe Javice für ihr betrügerisches Verhalten treffen müsse. Neben der Haftstrafe wurde sie dazu verurteilt, JPMorgan eine Entschädigung von 288 Millionen Dollar zu zahlen. Diese Summe soll den Schaden ausgleichen, den die Bank durch den Kauf von Frank erlitten hat.
Der Fall hat weitreichende Implikationen für die Startup-Branche und die Investoren. Er zeigt, wie wichtig eine gründliche Prüfung der Unternehmensdaten vor einer Übernahme ist. Die schnelle Abwicklung des Deals durch JPMorgan, um Konkurrenten auszustechen, führte zu einem kostspieligen Fehler. Experten warnen nun vor einem alarmierenden Trend, bei dem Gründer und Führungskräfte kleiner Startups falsche Angaben machen, um Investoren zu gewinnen. Dieser Fall könnte als Weckruf für die Branche dienen, um die Standards für Investitionen in Startups zu überdenken.

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