Bitcoin erholt sich auf 106.000 USD: Auswirkungen des Nahost-Waffenstillstands

LONDON (IT BOLTWISE) – Die jüngsten Entwicklungen im Nahen Osten und die Spekulationen über Zinssenkungen in den USA haben den Bitcoin-Kurs auf über 106.000 USD steigen lassen. Diese Erholung folgt auf einen kurzen Rückgang unter 98.500 USD, der durch geopolitische Spannungen ausgelöst wurde.

Die jüngste Erholung des Bitcoin-Kurses auf über 106.000 USD markiert einen Wendepunkt in einem volatilen Marktumfeld, das durch geopolitische Spannungen und wirtschaftliche Unsicherheiten geprägt ist. Nachdem der Kurs am Sonntag unter 98.500 USD gefallen war, sorgte die Ankündigung eines “totalen Waffenstillstands” zwischen Israel und Iran durch den US-Präsidenten für eine Beruhigung der Märkte. Diese Nachricht hat das Vertrauen der Anleger gestärkt und den Bitcoin-Kurs wieder nach oben getrieben.

Obwohl der Bitcoin-Markt in den letzten Tagen von Schwankungen geprägt war, blieb der Derivatemarkt relativ stabil. Der jüngste Kursanstieg führte zu Liquidationen in Höhe von 193 Millionen USD bei bullischen, gehebelten Bitcoin-Positionen, was etwa 0,3 % des gesamten offenen Interesses an Futures entspricht. Die Gesamtmenge der gehebelten Positionen blieb mit 68 Milliarden USD nahezu unverändert, was auf ein anhaltendes institutionelles Interesse hinweist.

Ein weiterer Faktor, der den Bitcoin-Kurs beeinflusst, ist die Entwicklung der Bitcoin-Hashrate. Zwischen Sonntag und Donnerstag wurde ein Rückgang der Hashrate um 8 % beobachtet, was Spekulationen über mögliche Störungen der Mining-Aktivitäten in der Region auslöste. Analysten vermuten, dass in Iran unautorisierte Mining-Operationen bis zu 2 Gigawatt Strom verbrauchen könnten, obwohl diese Behauptungen weitgehend unbestätigt sind.

Der Rückgang der Hashrate ist jedoch nicht ungewöhnlich und kann durch temporäre Reduzierungen der Stromproduktion, wie sie in den USA bei extremen Wetterbedingungen vorkommen, erklärt werden. Ein Beispiel dafür ist der Rückgang der Hashrate um 27 % am 22. April, der durch heftige Stürme in Texas und Oklahoma verursacht wurde.

Parallel zu diesen Entwicklungen fielen die Ölpreise am Montag, nachdem sie am Sonntag einen Höchststand von 77 USD erreicht hatten. Diese Bewegung fiel mit einem Anstieg des S&P 500 Index um 1 % zusammen. Nach einem Vergeltungsangriff in Katar setzen Händler zunehmend auf die Wahrscheinlichkeit, dass die US-Notenbank die Zinsen in naher Zukunft senken wird.

Die Wahrscheinlichkeit, dass die Fed ihren aktuellen Zinssatz von 4,25 % bis November beibehält, ist laut dem FedWatch-Tool der CME Group auf 8,4 % gesunken, verglichen mit 17,1 % in der Vorwoche. Im Gegensatz dazu stieg die Wahrscheinlichkeit, dass die Zinsen bis November auf 3,75 % oder niedriger fallen, auf 53 %, gegenüber 38 % im gleichen Zeitraum.

Obwohl die Hoffnung auf eine Deeskalation im Nahen Osten den Bitcoin-Kurs kurzfristig stützen könnte, bleibt die Frage, ob der Kurs die Marke von 110.000 USD erreichen kann. Die schnelle Erholung über 100.000 USD deutet jedoch darauf hin, dass das institutionelle Interesse an Bitcoin trotz globaler Spannungen weiterhin stark ist.

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