LONDON (IT BOLTWISE) – Die Euphorie um Kryptowährungen, die Investoren in diesem Jahr erfasst hat, beginnt zu schwinden. Unternehmen, die Bitcoin und andere digitale Währungen horten, sehen sich mit drastischen Kursverlusten konfrontiert. Diese Entwicklung zeigt, wie volatil der Markt für digitale Vermögenswerte ist und welche Risiken mit der Spekulation auf Kryptowährungen verbunden sind.

Die Begeisterung für Kryptowährungen, die in diesem Jahr viele Investoren erfasst hat, scheint abzunehmen. Unternehmen, die Bitcoin und andere digitale Währungen horten, erleben drastische Kursverluste. Diese sogenannten digitalen Vermögensverwaltungsgesellschaften verkaufen Aktien oder geben Schulden aus, um Bargeld für den Kauf von Kryptowährungen zu beschaffen, die sie in ihren Bilanzen halten. Investoren kauften ihre Aktien in der Hoffnung auf steigende Bitcoin-Preise, die in diesem Jahr Rekordhöhen erreichten, als der Sektor von US-Präsident Donald Trump unterstützt wurde.
Mindestens 61 börsennotierte Unternehmen, die nicht primär im Bereich digitaler Vermögenswerte tätig sind, haben laut einem Bericht im Juni Bitcoin-Strategien übernommen. Die Aktien von Michael Saylors Strategy, dem bekanntesten dieser Bitcoin-Käufer, sind von 457 US-Dollar im Juli auf bis zu 328 US-Dollar in dieser Woche gefallen. Dies ist der niedrigste Stand seit April und reduziert die Gewinne in diesem Jahr auf 13%. Das japanische Bitcoin-Unternehmen Metaplanet erreichte in dieser Woche seinen schwächsten Stand seit Mai. Die Aktien sind mehr als 60% von ihrem Höchststand im Juni gefallen, bleiben aber in diesem Jahr um 105% im Plus.
Kleinere Unternehmen, die ihre Aktienkurse und die ihrer Aktien besitzenden Führungskräfte durch eine plötzliche Strategieänderung zum Bitcoin-Kauf transformiert haben, erleiden ebenfalls Rückschläge. Das Ausmaß der Umkehrung ist “völlig erwartbar”, sagte Kaiko-Analyst Adam McCarthy. “Diese sind im Wesentlichen Volatilitätsspiele, da sie einen gehebelten Zugang bieten … wenn Bitcoin um 3% fällt, fallen sie um ein Vielfaches davon, manchmal vier- oder fünfmal so viel”, erklärte er. “Für Privatanleger ist es oft ein Schock, was den Abschwung wahrscheinlich verstärkt, wenn einige aus Angst verkaufen.”
Wenn diese Aktien abstürzen, kann der Marktwert der Unternehmen unter den Wert ihrer Krypto-Bestände in den Bilanzen fallen. Digitale Vermögensverwaltungsgesellschaften sind oft auf den Zugang zu Kapitalmärkten angewiesen, um ihre Krypto-Käufe zu finanzieren, was “versiegen kann, wenn die Stimmung abkühlt”, sagte Lale Akoner, globaler Marktanalyst bei eToro. “Abgesehen von ihrer Bitcoin-Exposition haben die meisten (Unternehmen) nur bescheidene Fundamentaldaten, sodass ihre Bewertungen nicht viel Puffer haben.”

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