PEKING / LONDON (IT BOLTWISE) – Der jüngste Exportstopp Chinas für bestimmte Seltene Erden hat weltweit für Aufsehen gesorgt. Diese Metalle sind entscheidend für zahlreiche Technologien, von Elektrofahrzeugen bis hin zu militärischen Anwendungen.
Chinas Entscheidung, den Export von sieben Arten seltener Erden seit Anfang April nahezu vollständig einzustellen, hat weitreichende Folgen für die globale Industrie. Diese Metalle sind essenziell für die Herstellung von Autos, Robotern, Windturbinen und militärischer Ausrüstung. Der Exportstopp hat zu erheblichen Engpässen geführt, die die Schließung vieler Fabriken in den USA und Europa bedrohen.
Seltene Erden sind eine Gruppe von 17 Metallen, die sich am unteren Ende des Periodensystems befinden. Obwohl sie weltweit vorkommen, sind sie selten in ausreichend großen Erzvorkommen vorhanden, um effizient abgebaut zu werden. Der Begriff ‘selten’ bezieht sich auf die Schwierigkeit, diese Metalle voneinander zu trennen, da dies oft über 100 Verarbeitungsschritte und große Mengen starker Säuren erfordert.
China kontrolliert etwa 70 Prozent des weltweiten Abbaus seltener Erden und übernimmt 90 Prozent der chemischen Verarbeitung. Besonders betroffen sind sieben Metalle, die fast ausschließlich in China und Myanmar abgebaut werden: Dysprosium, Gadolinium, Lutetium, Samarium, Scandium, Terbium und Yttrium. Diese Metalle sind schwer zu trennen und werden für hitzebeständige Magnete benötigt, die in der Automobilindustrie und anderen Bereichen unverzichtbar sind.
Die Automobilindustrie ist der Hauptverbraucher dieser Metalle, da sie hitzebeständige Magnete für zahlreiche Elektromotoren benötigt. Ein Luxusautositz kann bis zu 12 solcher Magnete enthalten. Elektroautos benötigen zusätzliche Magnete für die Motoren, die ihre Räder antreiben. China produziert etwa 90 Prozent der weltweiten Versorgung mit seltenen Erden Magneten.
Der Exportstopp hat bereits zu Produktionsunterbrechungen geführt. So musste Ford kürzlich sein Werk in Chicago vorübergehend schließen, da es an Magneten mangelte. Während einige Unternehmen wie Volkswagen noch Lieferungen erhalten haben, stehen viele andere vor Engpässen.
China begründet den Exportstopp mit der doppelten Nutzung dieser Metalle für zivile und militärische Zwecke. Die USA vermuten jedoch, dass der Stopp eine Reaktion auf die von der Trump-Administration verhängten höheren Zölle auf chinesische Importe ist. In Genf einigten sich China und die USA darauf, ihre Zölle zu reduzieren, doch die Exportkontrollen bleiben bestehen.
Die Auswirkungen des Exportstopps sind weitreichend. Die USA und Europa haben versucht, ihre eigenen Industrien für seltene Erden aufzubauen, stehen jedoch vor hohen Kosten und einem Mangel an Fachkräften. China verfügt über 39 Universitäten mit Programmen zur Ausbildung in seltenen Erden, während die USA keine haben.
Die Zukunft bleibt ungewiss. Während China versucht, die Beziehungen zu Europa zu verbessern, sind die Lieferungen dorthin unterbrochen. Die Automobilindustrie und andere Sektoren müssen sich auf weitere Engpässe einstellen, während sie nach alternativen Lieferquellen suchen.
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