LIMA / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Eröffnung des Tiefseehafens Chancay in Peru markiert einen bedeutenden Schritt in Chinas globaler Handelsstrategie. Mit einer Investition von 3,6 Milliarden US-Dollar durch den staatlich kontrollierten Konzern Cosco Shipping wird eine neue maritime Verbindung zwischen Südamerika und Asien geschaffen, die den Einfluss der USA in der Region herausfordert.
Die Eröffnung des Tiefseehafens Chancay in Peru stellt einen bedeutenden Meilenstein in der globalen Handelsstrategie Chinas dar. Mit einer Investition von 3,6 Milliarden US-Dollar durch den staatlich kontrollierten Konzern Cosco Shipping wird eine direkte maritime Verbindung zwischen Südamerika und Asien geschaffen. Diese Entwicklung könnte die traditionellen Handelsrouten über den Panamakanal umgehen und den Einfluss der USA in der Region herausfordern.
Der Hafen von Chancay, etwa 80 Kilometer nördlich von Lima gelegen, ist der erste Tiefseehafen dieser Größenordnung an der Pazifikküste Südamerikas. Mit einer Kapazität für Containerschiffe von bis zu 22.000 TEU symbolisiert er Chinas langfristige Strategie, alternative Handelsrouten zu etablieren. Ein weiteres ambitioniertes Projekt ist die geplante transkontinentale Eisenbahnlinie von der Atlantikküste Brasiliens über den Amazonas bis zum Hafen von Chancay, die ebenfalls von China finanziert werden soll.
Die neue Handelsroute könnte die Transitzeit nach Asien um bis zu zehn Tage verkürzen, da Zwischenstopps in den USA oder Mexiko entfallen. Dies eröffnet China direkten Zugang zu Brasiliens Agrar-Schätzen wie Soja, Kupfer und Eisenerz, was die Resilienz der chinesischen Lieferketten stärkt. Für die USA bedeutet dies einen potenziellen Kontrollverlust über den pazifischen Handel in Lateinamerika.
Die Investition in den Hafen von Chancay ist nicht nur ein logistisches, sondern auch ein machtpolitisches Statement. Der überlastete brasilianische Hafen Santos könnte an Bedeutung verlieren, während der Panamakanal als Knotenpunkt umgangen wird. Diese Entwicklungen unterstreichen die geopolitische Sensibilität der Region, insbesondere da die USA in der Vergangenheit Interesse an der Kontrolle des Panamakanals gezeigt haben.
Brasilien hat sich unter Präsident Lula da Silva zunehmend Richtung Peking orientiert. Mit einem Handelsvolumen von rund 160 Milliarden US-Dollar im Jahr 2023 ist China Brasiliens wichtigster Handelspartner. Diese wirtschaftliche Verflechtung spiegelt sich auch in der Außenpolitik wider, die sich stärker an nationalen Interessen orientiert und keine bedingungslosen Allianzen mehr verfolgt.
Allerdings gibt es auch kritische Stimmen, die vor einer verstärkten Welle chinesischer Billigimporte warnen, die lokale Anbieter unter Druck setzen könnten. Plattformen wie Mercado Libre könnten besonders betroffen sein. Zudem besteht die Gefahr, dass regulatorische Hürden umgangen werden, was insbesondere in ökologisch sensiblen Regionen wie dem Amazonas massive Auswirkungen haben könnte.
Die geplante Eisenbahntrasse soll durch Gebiete verlaufen, die von indigenen Gruppen bewohnt werden. Offizielle Stellen betonen, diese einzubeziehen, doch bleibt unklar, wie ernst diese Bekundungen gemeint sind. Sicher ist, dass China seinen Weg geht, mit oder ohne Zustimmung westlicher Staaten. Peru, Brasilien und Kolumbien scheinen sich bereits auf das neue Machtgefüge einzustellen.
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