BERLIN / LONDON (IT BOLTWISE) – Chinesische Automobilhersteller drängen mit günstigen Verbrenner-Modellen auf den europäischen Markt und setzen deutsche Premium-Marken unter Druck. Eine Studie zeigt, dass die Preise in China deutlich niedriger sind, was den Wettbewerb in Europa verschärfen könnte.

Die Automobilindustrie steht vor einem bedeutenden Wandel, da chinesische Hersteller zunehmend den europäischen Markt ins Visier nehmen. Eine aktuelle Studie des Center Automotive Research (CAR) verdeutlicht, dass chinesische Modelle von Verbrennungsmotoren in China zu deutlich niedrigeren Preisen angeboten werden als in Deutschland. Diese Preisstrategie könnte bald auch Europa erreichen und die Margen deutscher Hersteller erheblich beeinflussen.
In China sind die Zeiten vorbei, in denen deutsche Hersteller das Premium-Segment dominierten. Von 25 untersuchten Modellen waren nur drei in China teurer als in Deutschland. Der Škoda Octavia beispielsweise kostet in China netto 15.178 Euro, während der Preis in Deutschland fast doppelt so hoch ist. Ohne solche Rabatte hätten Marken wie VW, BMW oder Audi kaum eine Chance, ihre Marktanteile gegen die chinesische Konkurrenz zu verteidigen.
Der Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer sieht Parallelen zur Entwicklung im Elektroauto-Segment. Was dort in den letzten Jahren geschah, wiederholt sich nun im klassischen Volumengeschäft. Harte Preisgefechte und neue chinesische Marken setzen deutsche Hersteller bereits in China unter Druck und drücken die Margen. Noch sind die Kampfpreise auf China beschränkt, doch es ist nur eine Frage der Zeit, bis der Preisdruck auch Europa erreicht.
Für chinesische Marken wie MG, Changan oder Chery ist der Verbrennermarkt besonders attraktiv, da über 80 Prozent der europäischen Zulassungen noch auf Verbrenner entfallen. Erste Modelle wie Omoda oder Jaecoo sind bereits in osteuropäischen Märkten angekommen, und Deutschland dürfte bald folgen. Selbst Premium-Baureihen müssen in China Federn lassen, mit Preisunterschieden von 36 bis 86 Prozent im Vergleich zu Deutschland.
Die IAA in München markiert nach Ansicht von Dudenhöffer den Startpunkt für den europäischen Preiskampf. Während die deutsche Öffentlichkeit vor allem auf Elektroautos schaut, rüsten chinesische Hersteller auch im Verbrenner-Segment auf und stellen die deutsche Autoindustrie damit vor eine doppelte Herausforderung. Die These, Verbrenner seien der Rettungsanker für VW, BMW oder Mercedes, wirkt damit zunehmend illusionär.

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