CAMBRIDGE / LONDON (IT BOLTWISE) – Eine neue Studie der Universität Cambridge zeigt, dass chronischer Stress Immunzellen aus dem Knochenmark im Schädel freisetzt, die sich in den schützenden Membranen des Gehirns ansammeln und depressive Symptome fördern. Diese Entdeckung könnte erklären, warum ein Drittel der Patienten nicht von aktuellen Antidepressiva profitiert und bietet neue Ansätze für maßgeschneiderte Behandlungen.

Chronischer Stress ist ein allgegenwärtiges Problem in unserer modernen Gesellschaft, das weitreichende Auswirkungen auf die Gesundheit haben kann. Eine aktuelle Studie der Universität Cambridge hat nun einen neuen Mechanismus entdeckt, durch den Stress das Gehirn beeinflusst. Die Forscher fanden heraus, dass chronischer Stress Immunzellen, sogenannte Neutrophile, aus dem Knochenmark im Schädel freisetzt. Diese Zellen wandern in die Meningen, die schützenden Membranen des Gehirns, und tragen dort zu depressiven Symptomen bei.
In Experimenten mit Mäusen konnten die Wissenschaftler zeigen, dass das Blockieren eines bestimmten Immunpfades, des Typ-I-Interferon-Signalwegs, die Anzahl der Neutrophilen im Gehirn reduzierte und die stimmungsbezogenen Verhaltensweisen verbesserte. Diese Erkenntnisse könnten erklären, warum ein Drittel der Patienten nicht auf herkömmliche Antidepressiva anspricht. Die Entdeckung des Zusammenhangs zwischen Stress und dem Immunsystem eröffnet neue Möglichkeiten für die Entwicklung gezielter Therapien.
Die Studie hebt hervor, wie Stress die Immunumgebung des Gehirns verändert und bietet potenzielle Biomarker für personalisierte Behandlungen. Dies könnte auch erklären, warum Depressionen häufig mit neurologischen Erkrankungen wie Schlaganfall und Alzheimer einhergehen. Die Forscher vermuten, dass die Neutrophilen in Reaktion auf Schäden im Gehirn freigesetzt werden, wie sie bei diesen Erkrankungen auftreten.
Die Ergebnisse der Studie könnten weitreichende Auswirkungen auf die Behandlung von Depressionen haben. Wenn es gelingt, die Rolle des Immunsystems bei der Entstehung von Stimmungserkrankungen besser zu verstehen, könnten neue Therapien entwickelt werden, die gezielt auf diese Mechanismen abzielen. Dies wäre ein bedeutender Fortschritt für die vielen Patienten, die bisher nicht von den verfügbaren Behandlungen profitieren konnten.

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