LONDON (IT BOLTWISE) – Die digitale Welt steht erneut vor einer Herausforderung: Ein massives Datenleck bei der beliebten Dating-App Tea hat Millionen von privaten Nachrichten offengelegt und das Vertrauen der Nutzerinnen erschüttert.

Die Tea-App, die sich durch Anonymität und Sicherheit einen Namen gemacht hatte, ist in einen Skandal verwickelt, der die digitale Intimität ihrer Nutzerinnen gefährdet. Millionen von privaten Nachrichten wurden durch ein Datenleck offengelegt, was die Frage aufwirft, wie sicher persönliche Daten in der digitalen Welt wirklich sind. Diese App, die sich speziell an Frauen richtet und als sicherer Raum für ehrliche Gespräche über sensible Themen wie toxische Beziehungen und Einsamkeit galt, hat nun das Vertrauen ihrer Nutzerinnen verloren.
Die Sicherheitslücke wurde durch eine unsichere Firebase-Datenbank verursacht, die von der Tea-App genutzt wurde. Der Sicherheitsforscher Kasra Rahjerdi entdeckte, dass über 1,1 Millionen sensible Chatnachrichten, einschließlich Ortsangaben und Telefonnummern, kompromittiert wurden. Besonders brisant ist, dass diese Daten über Monate hinweg ungeschützt zugänglich waren. Die Tea-App hat die Verantwortung auf externe Dienstleister abgewälzt, was jedoch für die betroffenen Nutzerinnen wenig Trost bietet.
Die Tea-App, die im Juli auf Platz 1 der US-App-Charts stand, ist ein Beispiel dafür, wie schnell wachsende Apps oft auf unsicheren Strukturen basieren. Der Erfolg der App beruhte auf viralen Mechanismen, nicht auf einer soliden Infrastruktur. Dies zeigt, dass digitale Intimität oft wie ein Geschäftsmodell behandelt wird, anstatt wie ein Vertrauensverhältnis. Die Tea-App hat die Direct-Messaging-Funktion inzwischen deaktiviert und arbeitet mit Cybersecurity-Experten und dem FBI an einer Untersuchung.
Die öffentliche Empörung über das Datenleck hält sich bisher in Grenzen, was möglicherweise am sensiblen Charakter der geleakten Inhalte liegt. Doch juristisch könnte das Nachspiel noch folgen, da die Tea-App möglicherweise gegen die europäische DSGVO und vergleichbare US-Bundesgesetze verstoßen hat. Diese Gesetze verlangen einen erhöhten Schutz personenbezogener Daten, den die Tea-App offenbar nicht gewährleistet hat.
Die Tea-App verspricht nun kostenlose Identitätsschutzmaßnahmen für die betroffenen Personen. Doch wie hilfreich diese im Angesicht derart tiefgreifender digitaler Intimitätsverluste sind, bleibt fraglich. Der Vorfall könnte als Warnsignal für andere Apps dienen, die sich auf Anonymität und Sicherheit berufen, aber in ihrer Infrastruktur Schwächen aufweisen.
In der digitalen Welt von 2025 zeigt dieser Vorfall, dass selbst Apps, die sich auf Sicherheit und Anonymität berufen, nicht immun gegen Sicherheitslücken sind. Für Nutzerinnen und Nutzer bedeutet dies, dass sie bei der Wahl ihrer digitalen Plattformen vorsichtiger sein müssen. Die Tea-App ist ein Beispiel dafür, wie wichtig es ist, dass Unternehmen nicht nur auf Wachstum, sondern auch auf die Sicherheit ihrer Infrastruktur achten.

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