BERLIN / LONDON (IT BOLTWISE) – Das deutsche Startup Proxima Fusion hat eine Rekordsumme von 130 Millionen Euro für die Entwicklung eines kommerziellen Fusionskraftwerks eingesammelt. Diese Investition markiert einen bedeutenden Schritt in der europäischen Kernfusionsforschung, die sich zunehmend dem internationalen Wettbewerb stellen muss. Während Europa in der Forschung führend ist, droht es bei der Kommerzialisierung ins Hintertreffen zu geraten.

Die Kernfusion gilt als der heilige Gral der Energieerzeugung: sauber, nahezu unerschöpflich und sicher. Doch die Kommerzialisierung dieser Technologie stellt eine immense Herausforderung dar. Das deutsche Startup Proxima Fusion hat kürzlich 130 Millionen Euro an Investitionen erhalten, um ein kommerzielles Fusionskraftwerk zu entwickeln. Diese Summe ist die größte, die jemals in Europa in ein privates Unternehmen im Bereich der Kernfusion geflossen ist. Der Plan von Proxima Fusion, bereits in den 2030er Jahren ein funktionierendes Kraftwerk zu betreiben, hat Investoren überzeugt.
Europa spielt in der Fusionsforschung eine führende Rolle, doch bei der Kommerzialisierung droht es, hinter den USA und China zurückzufallen. Der internationale Versuchsreaktor Iter, der in Frankreich gebaut wird, ist ein Beispiel für Europas Engagement in der Forschung. Doch die Ergebnisse werden erst in den späten 2030er Jahren erwartet. In der Zwischenzeit drängen Startups wie Proxima Fusion darauf, den Prozess zu beschleunigen und bereits vor 2040 ein stromproduzierendes Kraftwerk zu errichten.
In den USA verfolgt das Startup Commonwealth Fusion Systems aggressive Pläne. Mit fast zwei Milliarden Dollar an Risikokapital baut es den Sparc-Reaktor, der 2026 in Betrieb gehen soll. Sparc verwendet stärkere Magnetfelder als Iter und ist daher kompakter. Auch China investiert massiv in die Kernfusion und plant, bis 2027 einen Reaktor in Betrieb zu nehmen, der eine positive Energiebilanz aufweist. Diese Entwicklungen setzen Europa unter Druck, schneller zu handeln.
Die EU-Kommission hat kürzlich angekündigt, den Bau einer Forschungseinrichtung in Spanien mit 200 Millionen Euro zu unterstützen. Diese soll Materialien für zukünftige Fusionsreaktoren testen. Zudem wird bis Ende des Jahres eine europäische Fusionsstrategie erwartet. Doch viele Experten, wie Milena Roveda von Gauss Fusion, fordern ein schnelleres Vorgehen. Sie schlägt ein gemeinsames Großprojekt vor, um Europas erstes Fusionskraftwerk zu bauen, ähnlich dem Eurofighter-Projekt in der Luftfahrt.

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