PARIS / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Insektenproteinindustrie steht vor einer entscheidenden Phase, da das französische Unternehmen Ÿnsect, ein Pionier in diesem Bereich, mit erheblichen finanziellen Schwierigkeiten konfrontiert ist. Diese Entwicklungen werfen Fragen über die Zukunft und die wirtschaftliche Tragfähigkeit der Branche auf.
Die Insektenproteinindustrie, die einst als vielversprechende Lösung für nachhaltige Ernährung galt, sieht sich derzeit mit erheblichen Herausforderungen konfrontiert. Das französische Unternehmen Ÿnsect, das als Vorreiter in der Zucht und Verarbeitung von Insekten zu Proteinen gilt, hat kürzlich Insolvenz angemeldet. Diese Entwicklung hat in der gesamten Branche Besorgnis ausgelöst und Fragen über die wirtschaftliche Tragfähigkeit und die Zukunft der Insektenproteinproduktion aufgeworfen.
Ÿnsect, das 2011 gegründet wurde, hat in den letzten Jahren über 600 Millionen US-Dollar an Investitionen angezogen, was es zum bestfinanzierten Unternehmen in diesem Sektor macht. Dennoch konnte es nicht die notwendigen Mittel aufbringen, um seine Produktionskapazitäten in der geplanten Größenordnung zu erweitern. Ein wesentlicher Grund für die Schwierigkeiten von Ÿnsect war der Versuch, zu schnell zu expandieren. Das Unternehmen startete 2020 ein ehrgeiziges Projekt, um eine 45.000 Quadratmeter große vertikale Farm zu errichten, die jährlich 200.000 Tonnen an Zutaten produzieren sollte.
Ein weiterer Faktor, der zur Krise von Ÿnsect beitrug, war die Entscheidung, sich auf die Zucht von Mehlwürmern zu konzentrieren, die zwar einen hohen Nährwert haben, aber eine längere Entwicklungszeit benötigen als die von anderen Unternehmen bevorzugt gezüchteten schwarzen Soldatenfliegen. Diese Wahl stellte eine erhebliche Herausforderung dar, da sie die Produktionskosten erhöhte und die Skalierbarkeit erschwerte.
Die wirtschaftlichen Schwierigkeiten von Ÿnsect sind jedoch nicht nur auf unternehmensspezifische Probleme zurückzuführen. Auch andere Unternehmen in der Branche, wie das französische Startup Agronutris, das schwarze Soldatenfliegen züchtet, stehen vor ähnlichen Herausforderungen. Die hohen Produktionskosten und die Schwierigkeiten bei der Skalierung der Insektenzucht haben dazu geführt, dass die Preise für Insektenmehl weiterhin deutlich höher sind als die für herkömmliche Fisch- oder Sojamehl.
Die Insektenproteinindustrie muss nun Wege finden, um die Produktionskosten zu senken und die Effizienz zu steigern. Experten sind der Meinung, dass die Branche von den Erfahrungen der ersten Generation von Unternehmen wie Ÿnsect lernen kann. Diese Pioniere haben wichtige regulatorische Grundlagen geschaffen und das Bewusstsein für die Vorteile von Insektenproteinen geschärft. Die Herausforderung besteht nun darin, die Produktionsprozesse zu optimieren und die Kosten zu senken, um wettbewerbsfähig zu bleiben.
Die Zukunft der Insektenproteinindustrie hängt davon ab, ob es den Unternehmen gelingt, die Produktionskosten zu senken und die Effizienz zu steigern. Trotz der aktuellen Herausforderungen gibt es Anzeichen dafür, dass das Interesse an Insektenproteinen wächst. Große Unternehmen wie Cargill und Skretting haben bereits Partnerschaften mit Startups in diesem Bereich geschlossen. Die Europäische Union schätzt, dass die Produktion von Insektenproteinen bis 2030 auf 3,1 Millionen Tonnen ansteigen könnte.
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