PROVIDENCE / LONDON (IT BOLTWISE) – Klatsch und Tratsch sind nicht nur ein Zeitvertreib, sondern ein komplexes soziales Phänomen, das tief in der menschlichen Psyche verwurzelt ist. Eine neue Studie der Brown University enthüllt, wie unser Gehirn auf raffinierte Weise entscheidet, mit wem wir Informationen teilen, um die Verbreitung zu maximieren und gleichzeitig Risiken zu minimieren.
Klatsch und Tratsch sind seit jeher ein fester Bestandteil menschlicher Interaktion. Doch was auf den ersten Blick wie belangloses Geplauder erscheint, ist in Wirklichkeit ein hochkomplexer Prozess, der tief in der menschlichen Psyche verankert ist. Forscher der Brown University haben in einer aktuellen Studie herausgefunden, dass unser Gehirn instinktiv soziale Netzwerke kartiert, um die Verbreitung von Informationen zu optimieren.
Die Studie zeigt, dass Menschen unbewusst mentale Karten ihrer sozialen Netzwerke erstellen, um vorherzusagen, wie sich Klatsch verbreitet. Diese kognitiven Prozesse ermöglichen es, Informationen weit zu streuen, ohne dass die betroffene Person sofort davon erfährt. Dabei spielen zwei Faktoren eine entscheidende Rolle: die Popularität der Person, mit der man klatscht, und die soziale Distanz zur Person, über die geklatscht wird.
Interessanterweise neigen Menschen dazu, am häufigsten mit populären, aber distanziert verbundenen Personen zu klatschen. Dies minimiert das Risiko, dass der Klatsch die falschen Ohren erreicht. Diese Erkenntnisse verdeutlichen die ausgeklügelte Rolle des Klatsches in sozialen Dynamiken und die verborgene Rechenleistung unseres Gehirns.
Die Forscher, darunter Oriel FeldmanHall und Alice Xia, entwickelten ein Modell, das zeigt, wie das Gehirn die Bewegung von Klatsch durch soziale Netzwerke simuliert und vorhersagt. Diese Berechnungen ähneln den Algorithmen, die hinter der Viralität in sozialen Medien stehen. Plattformen wie Facebook und Twitter nutzen ähnliche Mechanismen, um das Teilen von Inhalten zu maximieren.
Die Fähigkeit, solche Berechnungen anzustellen, basiert auf einem mentalen Prozess namens kognitive Kartierung. Menschen wiederholen im Schlaf Erinnerungen an tägliche soziale Interaktionen, um eine mentale Karte ihres sozialen Netzwerks zu erstellen. Diese Karten dienen als zuverlässige Leitfäden dafür, mit wem man Informationen teilt und wie sich diese verbreiten werden.
In Experimenten mit Studenten der Brown University konnten die Forscher zeigen, dass Menschen erfolgreich soziale Distanz und Popularität nutzen, um vorherzusagen, wohin sich Klatsch bewegen wird. Diese Ergebnisse werfen ein neues Licht auf die Bedeutung von Klatsch als mehr als nur leeres Gerede.
Die Studie unterstreicht, dass unser Gehirn erhebliche mentale Ressourcen investiert, um Klatsch in den richtigen Bahnen zu halten. Dies zeigt nicht nur die Macht des Klatsches, sondern auch die Raffinesse des menschlichen Gehirns. Die Forschung wurde von der National Science Foundation gefördert und in der Zeitschrift Nature Human Behaviour veröffentlicht.
- Die besten Bücher rund um KI & Robotik!
- Die besten KI-News kostenlos per eMail erhalten!
- Zur Startseite von IT BOLTWISE® für aktuelle KI-News!
- IT BOLTWISE® kostenlos auf Patreon unterstützen!
- Aktuelle KI-Jobs auf StepStone finden und bewerben!
Stellenangebote
Werde KI / IT-Profi (m/w/d) Quereinstieg in Vollzeit, live online und komplett kostenlos!
Kaufmännischer KI-Manager im Vertrieb (m/w/d) Quereinsteiger willkommen!
Kaufmännischer KI-Manager im Vertrieb (m/w/d) Quereinsteiger willkommen!
KI-Online-Marketing Manager (m/w/d) Jetzt kostenlos im Quereinstieg durchstarten!

- Die Zukunft von Mensch und MaschineIm neuen Buch des renommierten Zukunftsforschers und Technologie-Visionärs Ray Kurzweil wird eine faszinierende Vision der kommenden Jahre und Jahrzehnte entworfen – eine Welt, die von KI durchdrungen sein wird
- Künstliche Intelligenz: Expertenwissen gegen Hysterie Der renommierte Gehirnforscher, Psychiater und Bestseller-Autor Manfred Spitzer ist ein ausgewiesener Experte für neuronale Netze, auf denen KI aufbaut
- Obwohl Künstliche Intelligenz (KI) derzeit in aller Munde ist, setzen bislang nur wenige Unternehmen die Technologie wirklich erfolgreich ein
- Wie funktioniert Künstliche Intelligenz (KI) und gibt es Parallelen zum menschlichen Gehirn? Was sind die Gemeinsamkeiten von natürlicher und künstlicher Intelligenz, und was die Unterschiede? Ist das Gehirn nichts anderes als ein biologischer Computer? Was sind Neuronale Netze und wie kann der Begriff Deep Learning einfach erklärt werden?Seit der kognitiven Revolution Mitte des letzten Jahrhunderts sind KI und Hirnforschung eng miteinander verflochten
Du hast einen wertvollen Beitrag oder Kommentar zum Artikel "Die verborgene Macht des Klatsches: Wie unser Gehirn soziale Netzwerke navigiert" für unsere Leser?
Es werden alle Kommentare moderiert!
Für eine offene Diskussion behalten wir uns vor, jeden Kommentar zu löschen, der nicht direkt auf das Thema abzielt oder nur den Zweck hat, Leser oder Autoren herabzuwürdigen.
Wir möchten, dass respektvoll miteinander kommuniziert wird, so als ob die Diskussion mit real anwesenden Personen geführt wird. Dies machen wir für den Großteil unserer Leser, der sachlich und konstruktiv über ein Thema sprechen möchte.
Du willst nichts verpassen?
Du möchtest über ähnliche News und Beiträge wie "Die verborgene Macht des Klatsches: Wie unser Gehirn soziale Netzwerke navigiert" informiert werden? Neben der E-Mail-Benachrichtigung habt ihr auch die Möglichkeit, den Feed dieses Beitrags zu abonnieren. Wer natürlich alles lesen möchte, der sollte den RSS-Hauptfeed oder IT BOLTWISE® bei Google News wie auch bei Bing News abonnieren.
Nutze die Google-Suchmaschine für eine weitere Themenrecherche: »Die verborgene Macht des Klatsches: Wie unser Gehirn soziale Netzwerke navigiert« bei Google Deutschland suchen, bei Bing oder Google News!