MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Behandlung von Bewegungsstörungen wie dem Restless-Legs-Syndrom (RLS) mit Dopaminagonisten birgt unerwartete Risiken, die das Leben vieler Betroffener dramatisch beeinflussen können.

Die Verschreibung von Dopaminagonisten zur Behandlung von Bewegungsstörungen wie dem Restless-Legs-Syndrom (RLS) hat bei einigen Patienten zu unerwarteten und schwerwiegenden Nebenwirkungen geführt. Diese Medikamente, die ursprünglich zur Linderung der Symptome von RLS eingesetzt werden, können bei einem Teil der Patienten impulsives Verhalten hervorrufen, das von gesteigertem Sexualtrieb bis hin zu Spielsucht reicht.
Ein Bericht eines führenden Pharmaunternehmens aus dem Jahr 2003, der kürzlich bekannt wurde, zeigt, dass bereits damals ein Zusammenhang zwischen diesen Medikamenten und sogenannten “devianten” Verhaltensweisen festgestellt wurde. Trotz dieser Erkenntnisse wurden Patienten oft nicht ausreichend über die möglichen Risiken informiert, was zu erheblichen persönlichen und finanziellen Schäden führte.
Ein Beispiel ist Claire, die während ihrer Schwangerschaften an RLS litt und daraufhin mit dem Dopaminagonisten Ropinirol behandelt wurde. Obwohl das Medikament zunächst ihre Symptome linderte, entwickelte sie nach einiger Zeit unkontrollierbare sexuelle Impulse, die sie in gefährliche Situationen brachten. Erst nach Jahren erkannte sie den Zusammenhang zwischen ihrem Verhalten und der Medikation.
Die Mechanismen hinter diesen Nebenwirkungen sind komplex. Dopaminagonisten wirken, indem sie die Wirkung des Neurotransmitters Dopamin im Gehirn nachahmen, was die Bewegungssteuerung verbessert. Allerdings kann diese Wirkung auch zu einer Überstimulation der Belohnungszentren im Gehirn führen, was impulsives Verhalten begünstigt.
Experten fordern nun eine bessere Aufklärung der Patienten und eine sorgfältigere Überwachung der Behandlung. Die britische Gesundheitsbehörde hat zwar allgemeine Warnungen zu erhöhtem Libido und schädlichem Verhalten in den Beipackzetteln aufgenommen, doch spezifische Hinweise auf riskante sexuelle Verhaltensweisen fehlen oft.
Die Auswirkungen dieser Nebenwirkungen sind weitreichend. Neben den persönlichen Konsequenzen für die Betroffenen, die oft mit Scham und Schuldgefühlen kämpfen, sind auch finanzielle Schäden durch Spielsucht oder zwanghaftes Einkaufen häufig. In einigen Fällen führte das Verhalten sogar zu rechtlichen Konsequenzen.
Die Diskussion um die Sicherheit von Dopaminagonisten zeigt, wie wichtig es ist, dass Patienten umfassend über mögliche Risiken informiert werden. Nur so können sie fundierte Entscheidungen über ihre Behandlung treffen und mögliche Nebenwirkungen frühzeitig erkennen und adressieren.

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