LONDON (IT BOLTWISE) – Eine neue Studie aus Schweden hat einen möglichen Zusammenhang zwischen schwierigen Kindheitserfahrungen und einem erhöhten Risiko für die Diagnose von Endometriose aufgedeckt. Diese Erkenntnisse könnten wichtige Implikationen für das Verständnis und die Behandlung dieser weit verbreiteten Erkrankung haben.
Endometriose betrifft weltweit etwa eine von zehn Frauen und ist eine Erkrankung, bei der Gewebe, das der Gebärmutterschleimhaut ähnelt, außerhalb der Gebärmutter wächst. Dies kann zu schmerzhaften Perioden, chronischen Schmerzen und sogar Unfruchtbarkeit führen. Trotz ihrer Häufigkeit gibt es bisher keine Heilung für Endometriose, was teilweise darauf zurückzuführen ist, dass die genauen Auslöser der Krankheit noch nicht vollständig verstanden sind.
Eine aktuelle Studie, die von einem Forscherteam in Schweden durchgeführt wurde, legt nahe, dass schwierige Kindheitserfahrungen das Risiko einer Endometriose-Diagnose erhöhen könnten. Die Studie umfasste über eine Million Frauen, die zwischen 1974 und 2001 in Schweden geboren wurden. Die Forscher nutzten das schwedische Registersystem, um die Gesundheitsdaten der Teilnehmerinnen von der Geburt an zu verfolgen.
Im Fokus der Untersuchung standen verschiedene Indikatoren für Kindheitswidrigkeiten, die in früheren Studien mit negativen gesundheitlichen Folgen im Erwachsenenalter in Verbindung gebracht wurden. Dazu gehörten unter anderem elterlicher Substanzmissbrauch, Gewalt und häufige Umzüge. Insgesamt wurden elf Indikatoren für Kindheitswidrigkeiten in die Analyse einbezogen.
Die Ergebnisse zeigten, dass Frauen, die in ihrer Kindheit Widrigkeiten ausgesetzt waren, ein höheres Risiko hatten, später im Leben mit Endometriose diagnostiziert zu werden. Besonders auffällig war, dass Frauen, die Gewalt erlebt hatten, ein mehr als doppelt so hohes Risiko für eine Endometriose-Diagnose aufwiesen. Je mehr Widrigkeiten eine Frau in ihrer Kindheit erlebt hatte, desto höher war das Risiko.
Ein weiterer Aspekt der Studie war die Berücksichtigung von Frauen mit schmerzhaften Perioden, auch Dysmenorrhoe genannt. Viele Frauen suchen aufgrund dieser Symptome ärztliche Hilfe, was zu einer Endometriose-Diagnose führen kann. Die Ergebnisse blieben auch dann konsistent, wenn Frauen mit Dysmenorrhoe in die Analyse einbezogen wurden.
Die Forscher vermuten, dass die Verbindung zwischen Kindheitswidrigkeiten und Endometriose durch Prozesse des Immunsystems und chronische Entzündungsreaktionen erklärt werden könnte. Frühere Studien haben gezeigt, dass Kindheitswidrigkeiten mit höheren Entzündungswerten und einem erhöhten Risiko für Autoimmunerkrankungen verbunden sind. Diese Entzündungen könnten die Symptome der Endometriose verschlimmern oder sogar deren Entwicklung auslösen.
Obwohl die Studie nur eine Assoziation und keine Kausalität nachweisen kann, unterstreicht sie die Bedeutung von Maßnahmen zur Unterstützung von Familien in schwierigen Lebenslagen. Die Bereitstellung von Ressourcen zur Bekämpfung von Armut, zur Behandlung von elterlichen Suchtproblemen und zur Sicherstellung stabiler Wohnverhältnisse könnte langfristig zu einer gesünderen Bevölkerung führen.
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