OTTAWA / SAN FRANCISCO / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Eine neue Entdeckung im Bereich der Neurowissenschaften könnte die Art und Weise, wie Depressionen diagnostiziert und behandelt werden, grundlegend verändern. Forscher haben einen Biomarker identifiziert, der auf eine Vergrößerung des Salienz-Netzwerks im Gehirn hinweist, was als potenzieller Indikator für ein erhöhtes Depressionsrisiko gilt.

Die Entdeckung eines vergrößerten Salienz-Netzwerks im Gehirn von Menschen mit Depression könnte die Früherkennung und Behandlung dieser weit verbreiteten psychischen Erkrankung revolutionieren. Dieses Netzwerk, das für die Regulierung der Aufmerksamkeit und den Wechsel zwischen verschiedenen mentalen Zuständen verantwortlich ist, wurde bei depressiven Personen unabhängig von der Schwere der Symptome oder der Behandlungsgeschichte konsistent größer gefunden. Besonders bemerkenswert ist, dass diese Vergrößerung den Symptomen vorauszugehen scheint, was Hoffnung auf eine frühzeitige Identifizierung und Intervention bietet.

Forscher der Universität Ottawa und der Universität von Kalifornien in San Francisco haben in einer umfassenden Kommentierung die Bedeutung dieser Entdeckung hervorgehoben. Dr. Nicholas Fabiano, Mitautor der Studie, erklärt, dass das erweiterte Salienz-Netzwerk eine stabile neuronale Signatur darstellt, die vor dem Auftreten von depressiven Symptomen vorhanden ist und unabhängig von der Behandlung bestehen bleibt. Diese Erkenntnis könnte es ermöglichen, Personen zu identifizieren, die ein Risiko für Depressionen haben, bevor sie Symptome entwickeln.

Das Salienz-Netzwerk, das aus dem fronto-insularen Kortex, dem dorsalen anterioren cingulären Kortex, der Amygdala und den temporalen Polen besteht, spielt eine entscheidende Rolle bei der Belohnungsverarbeitung und der Regulierung des Wechsels zwischen dem Default-Mode-Netzwerk und dem frontoparietalen Netzwerk. Diese funktionale Erweiterung des Netzwerks könnte auf genetische Prädispositionen, kompensatorische neuronale Veränderungen oder eine relative regionale Atrophie zurückzuführen sein.

Depressionen betreffen weltweit Millionen von Menschen und sind trotz erheblicher Fortschritte im Bereich der psychischen Gesundheit oft schwer zu diagnostizieren und vorherzusagen. Die Weltgesundheitsorganisation identifiziert Depressionen als eine der Hauptursachen für Behinderungen weltweit, wobei viele Fälle erst diagnostiziert werden, wenn die Symptome schwerwiegend sind. Die Autoren der Kommentierung betonen, wie dieser Biomarker das Management von Depressionen transformieren könnte, indem er eine frühzeitige Intervention ermöglicht, die zu einer dauerhaften Verbesserung der Lebensqualität führen kann.

Die Forscher schlagen vor, dass die Vergrößerung des Salienz-Netzwerks durch drei potenzielle Mechanismen erklärt werden könnte: kompensatorische neuronale Veränderungen, genetische Prädispositionen und eine relative Vergrößerung aufgrund von Atrophie in anderen Gehirnregionen. Diese Erkenntnisse unterstreichen die Notwendigkeit, Depressionen als eine Störung der neuronalen Konnektivität zu betrachten, anstatt nur als ein Ungleichgewicht von Neurotransmittern.

Die Ergebnisse legen nahe, dass es wertvoll sein könnte, zu untersuchen, wie verschiedene etablierte und neuartige Behandlungen für Depressionen, einschließlich Antidepressiva, Bewegung, Ernährungsumstellungen, Elektrokrampftherapie, Ketamin und Psychedelika, die funktionale Konnektivität des Salienz-Netzwerks beeinflussen könnten. Langzeitstudien, die verfolgen, wie sich die Größe des Salienz-Netzwerks mit verschiedenen Behandlungsmodalitäten entwickelt, könnten transformative Einblicke in die Frage liefern, ob externe Reize dieses Netzwerk modifizieren können und ob diese Modifikationen die Depressionssymptome verbessern.

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Erweiterung des Salienz-Netzwerks als Biomarker für Depressionen
Erweiterung des Salienz-Netzwerks als Biomarker für Depressionen (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)



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