NEWPORT / LONDON (IT BOLTWISE) – Die jüngsten politischen Entwicklungen in den USA haben zu einem bemerkenswerten Rücktritt an einer der renommiertesten militärischen Bildungseinrichtungen geführt. Pauline Shanks Kaurin, eine angesehene Professorin für militärische Ethik, hat ihre Position am Naval War College in Newport, Rhode Island, aufgegeben. Ihr Rücktritt ist eine Reaktion auf die von der Trump-Administration eingeführten Richtlinien, die ihrer Meinung nach die akademische Freiheit erheblich einschränken.

Pauline Shanks Kaurin, die seit sieben Jahren am Naval War College lehrte, hat ihre Position aus Protest gegen die politischen Richtlinien der Trump-Administration aufgegeben. Diese Richtlinien, die unter anderem die Förderung von Diversity, Equity und Inclusion (DEI) in militärischen Bildungseinrichtungen einschränken, haben ihrer Ansicht nach die akademische Freiheit stark beeinträchtigt. Kaurin, die den renommierten James B. Stockdale Chair in Professional Military Ethics innehatte, sah sich gezwungen, ihre Tätigkeit zu beenden, da sie die neuen Vorgaben nicht mit ihrem Gewissen vereinbaren konnte.
Die Executive Order von Präsident Trump, die im Januar erlassen wurde, verbietet dem Verteidigungsministerium und den Streitkräften, sogenannte unamerikanische und spaltende Theorien zu fördern. Diese weit gefasste Anordnung führte zu einer panischen Reaktion innerhalb der militärischen Institutionen, die daraufhin begannen, Inhalte zu entfernen, die als problematisch angesehen werden könnten. So wurden beispielsweise an der Militärakademie West Point mehrere Clubs aufgelöst, darunter auch die lokale Abteilung der National Society of Black Engineers.
Kaurin, die sich seit über 20 Jahren mit den Themen Eide und Gehorsam in der Militärphilosophie beschäftigt, sah ihre Arbeit zunehmend bedroht. Die vagen Zusicherungen der College-Verwaltung, dass die akademische Freiheit nicht beeinträchtigt werde, erwiesen sich als unzureichend. Als sie bemerkte, dass ein Buch über LGBTQ-Themen aus der Fakultätsbibliothek entfernt worden war, suchte sie nach Klarheit über die zukünftige Ausrichtung der Institution.
Während eines Treffens mit der College-Leitung im Februar wurde den Fakultätsmitgliedern mitgeteilt, dass die neuen Richtlinien strikt eingehalten würden. Dies führte zu erheblicher Unruhe unter den Anwesenden, da die akademische Freiheit, wie sie bisher verstanden wurde, nicht mehr gewährleistet schien. Kaurin entschied sich daraufhin, ihre Position zu verlassen, da sie nicht bereit war, ihre Forschung und Lehre den neuen politischen Vorgaben anzupassen.
Der Rücktritt von Kaurin ist nicht der einzige in den letzten Monaten. Auch andere Professoren an militärischen Bildungseinrichtungen haben aus ähnlichen Gründen ihre Positionen aufgegeben. Diese Entwicklungen werfen ein Schlaglicht auf die Spannungen zwischen akademischer Freiheit und politischer Einflussnahme in den USA. Kaurin betonte, dass ihre Entscheidung nicht darauf abziele, die Meinung anderer zu ändern, sondern vielmehr ein Zeichen setzen solle, dass die aktuellen Entwicklungen nicht akzeptabel seien.
Die Zukunft der akademischen Freiheit an militärischen Bildungseinrichtungen bleibt ungewiss. Während einige hoffen, dass sich die Lage mit einem politischen Wechsel entspannen könnte, sehen andere die Notwendigkeit, weiterhin für die Unabhängigkeit der Wissenschaft zu kämpfen. Kaurin selbst bleibt optimistisch und sieht ihren Rücktritt als notwendigen Schritt, um ihre Integrität zu wahren und ein Zeichen für die Bedeutung der akademischen Freiheit zu setzen.

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