BRÜSSEL / LONDON (IT BOLTWISE) – Die EU-Kommission hat Maßnahmen vorgeschlagen, um europäische Landwirte im Rahmen des Mercosur-Handelsabkommens zu schützen. Diese Initiative zielt darauf ab, die Auswirkungen von Agrarimporten aus Südamerika zu überwachen und gegebenenfalls zu regulieren, um die Stabilität der Inlandspreise zu gewährleisten.

Die Europäische Kommission hat einen entscheidenden Schritt unternommen, um die Interessen der europäischen Landwirte im Rahmen des geplanten Mercosur-Handelsabkommens zu schützen. Dieses Abkommen, das eine der größten Freihandelszonen der Welt schaffen könnte, hat in der Vergangenheit Bedenken hinsichtlich der möglichen Auswirkungen auf den europäischen Agrarsektor geweckt. Insbesondere die Befürchtung, dass ein Anstieg der Importe von Fleischprodukten aus Südamerika den europäischen Markt destabilisieren könnte, hat zu intensiven Diskussionen geführt.
Um diesen Sorgen zu begegnen, hat die Kommission eine Verordnung vorgeschlagen, die eine genaue Überwachung der Markttrends bei sensiblen Agrarimporten wie Rindfleisch und Geflügel vorsieht. Sollte ein sprunghafter Anstieg der Importe oder ein signifikanter Rückgang der Inlandspreise festgestellt werden, könnten Untersuchungen eingeleitet werden, um geeignete Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Diese Maßnahmen sollen sicherstellen, dass die europäischen Landwirte nicht durch billigere Importe aus den Mercosur-Staaten Brasilien, Argentinien, Uruguay und Paraguay benachteiligt werden.
Der Handelsbeauftragte der EU, Maros Sefcovic, betonte die Bedeutung dieser Schutzmaßnahmen und erklärte, dass die Kommission die Bedenken der Landwirte ernst genommen habe. “Wir haben unseren Landwirten zugehört, wir haben nachgedacht, und jetzt haben wir gehandelt”, sagte Sefcovic. Die vorgeschlagene Verordnung soll den Landwirten eine rechtliche Garantie bieten, dass ihre Interessen im Rahmen des Abkommens gewahrt bleiben.
Die Reaktionen auf diesen Vorschlag sind gemischt. Während einige Landwirte und Branchenvertreter die Initiative begrüßen, gibt es auch Stimmen, die eine stärkere Unterstützung fordern. Kritiker argumentieren, dass die vorgeschlagenen Maßnahmen nicht ausreichen könnten, um die langfristigen Auswirkungen des Abkommens auf den europäischen Agrarsektor abzumildern. Dennoch ist der Schritt der EU-Kommission ein wichtiger Meilenstein in den Verhandlungen über das Mercosur-Abkommen, das noch von den EU-Mitgliedstaaten ratifiziert werden muss.

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