LONDON (IT BOLTWISE) – Europa hat in den letzten Jahren bedeutende Fortschritte im Bereich des Quantencomputings erzielt und sich als ernstzunehmender Konkurrent zu den USA und China etabliert. Doch während die Technologie aus den Laboren in die kommerzielle Anwendung übergeht, warnen Experten, dass Europa Gefahr läuft, den Anschluss zu verlieren. Ein Mangel an Geschwindigkeit und Fokus, bedingt durch fragmentierte Bemühungen der Mitgliedsstaaten, könnte Europas Position gefährden.

In den letzten Jahren hat sich das Quantencomputing von einem Nischenthema zu einer strategisch wichtigen Technologie entwickelt. Europa hat sich in diesem Bereich als ernstzunehmender Konkurrent zu den USA und China positioniert. Doch während die Technologie zunehmend aus den Laboren in die kommerzielle Anwendung übergeht, warnen Experten, dass Europa Gefahr läuft, den Anschluss zu verlieren. Jan Goetz, Mitbegründer von IQM Quantum Computers in Finnland, betont, dass es in Europa an Geschwindigkeit und Fokus mangelt, was auf die fragmentierten Bemühungen der Mitgliedsstaaten zurückzuführen ist.
Ein kürzlich veröffentlichter Bericht des Massachusetts Institute of Technology (MIT) zeigt, dass Europa in Bereichen wie Forschung, öffentlicher Finanzierung und Kommerzialisierung der Technologie den Abstand zu den USA und China verringert hat. Dennoch warnen Gründer und Investoren, dass die Region die Chance nicht verpassen darf, dieses Momentum in langfristiges Wachstum umzuwandeln. Simone Eizagirre Barker von Nu Quantum aus dem Vereinigten Königreich hebt hervor, dass Europa zwar Stärken in Forschung und Kommerzialisierung hat, aber den Kurs halten muss, um diese frühe Versprechung in langfristige Führungspositionen umzuwandeln.
Europäische Regierungen haben von Anfang an stark in Quanten-Technologien investiert. Das Vereinigte Königreich startete 2013 ein nationales Programm, das über eine Milliarde Pfund in Investitionen eingebracht hat. Die EU startete 2018 ein Quantum-Flagship-Programm mit einem Budget von einer Milliarde Euro. Frankreich und die Niederlande haben ebenfalls nationale Programme mit erheblichen Investitionen. Trotz dieser Bemühungen bleibt Europa hinter China zurück, wo die öffentlichen Mittel für Quanten-Technologien auf beeindruckende 15 Milliarden Dollar geschätzt werden.
Ein weiteres Hindernis für Europa ist die Finanzierung. Obwohl es in Europa reichlich öffentliche Mittel für Quanten-Technologien gibt, bleibt das private Kapital weit hinter den USA zurück. Zwischen 2012 und 2024 sicherten sich US-Quantenfirmen fast 5 Milliarden Dollar an privater Finanzierung, verglichen mit 3,5 Milliarden Dollar in Europa. Valerian Giesz von Quandela betont, dass Europa ein Finanzierungsinstrument finden muss, das es ihm ermöglicht, im Rennen zu bleiben. Es wird nicht 100% öffentliche Finanzierung wie in China sein, und Europa hat nicht die private Finanzierungskapazität der USA.

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