LONDON (IT BOLTWISE) – In einer Zeit, in der geopolitische Spannungen und Kapitalrotation die Investitionslandschaft prägen, zeigt sich Europa als Vorreiter in hochbarrierigen, wirkungsstarken Sektoren wie Verteidigung, Biotechnologie und Quantencomputing.

Europäische Investoren und Gründer legen zunehmend Wert auf zweckorientierte Technologien, die nicht nur wirtschaftlich, sondern auch gesellschaftlich relevant sind. Dies zeigt sich in den jüngsten Investitionszahlen, die trotz eines allgemeinen Rückgangs um 11,5 % im ersten Halbjahr 2025 auf 23,8 Milliarden Euro, bedeutende Finanzierungsrunden in Bereichen wie Verteidigungstechnologie, Arzneimittelentdeckung, Rechenzentren, Energiespeicherung und Gesundheit verzeichnen.
Laura McGinnis, Principal bei Balderton Capital, betont, dass Europa in diesen Sektoren leise gewinnt, während die Welt mit geopolitischen Spannungen konfrontiert ist. Besonders bemerkenswert ist, dass erfolgreiche europäische Gründer nun die nächste Generation von Startups unterstützen. So hat beispielsweise Prima Materia, der von Spotify-Gründer Daniel Ek ins Leben gerufene Investmentfonds, zwei der sieben größten Finanzierungsrunden im ersten Halbjahr unterstützt.
Ein Beispiel ist Neko Health, das 250 Millionen Euro zur Erweiterung seines Netzwerks von Diagnosekliniken aufgebracht hat. Währenddessen hat Helsing, ein in München ansässiges Verteidigungstechnologieunternehmen, 600 Millionen Euro für die Entwicklung von Drohnen gesammelt. Helsing argumentiert, dass seine Mission, Kriege abzuschrecken, letztlich Leben retten soll.
Die Dringlichkeit, russische Aggressionen nach der Invasion der Ukraine 2022 abzuwehren, hat einen Investitionsschub in Verteidigungstechnologie ausgelöst. Zwei der acht neuen Tech-Einhörner im ersten Halbjahr 2025 sind ebenfalls Drohnenunternehmen: das portugiesisch-britische Tekever und das deutsche Quantum Systems.
Ein weiterer prominenter europäischer Unternehmer, der die nächste Welle von Startups fördert, ist Sir Demis Hassabis, Mitbegründer von Google DeepMind. Isomorphic Labs, das KI-Technologie von Google DeepMind zur Arzneimittelentdeckung einsetzt, hat die zweitgrößte Finanzierungsrunde mit 556 Millionen Euro abgeschlossen.
Ein Bereich, der von der Investitionswelle in zweckorientierte Startups ausgenommen war, ist die Klimatechnologie, wo die Finanzierung im ersten Halbjahr um 40 % im Vergleich zum Vorjahr zurückging. Dennoch gab es bemerkenswerte Investitionen, wie die 130 Millionen Euro, die Proxima Fusion, ein Münchner Unternehmen für Kernfusion, aufgebracht hat.
Ein weiteres auffälliges Merkmal des Investitionsklimas im ersten Halbjahr 2025 war die starke Anziehungskraft von agentischen KI-Startups. Die Anzahl der Deals stieg um 226 %, wobei 130 agentische KI-Startups insgesamt 1,7 Milliarden Euro sammelten. Viele dieser Unternehmen automatisieren spezifische Geschäftsprozesse in Branchen wie Buchhaltung, Recht, Marketing und Gesundheitswesen.
Michael Stothard von firstminute capital weist darauf hin, dass einige Gründer nun versuchen, die Technologie zu nutzen, um den gesamten Stack zu automatisieren, was einen grundlegenden Wandel von der Unterstützung dieser Sektoren durch Software hin zur vollständigen Ersetzung darstellt.

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