LONDON (IT BOLTWISE) – Googles neue Verifizierungsrichtlinien für Android-Apps könnten das Ende für alternative App-Stores wie F-Droid bedeuten. Die geplanten Änderungen zielen darauf ab, die Sicherheit zu erhöhen, könnten jedoch die Verbreitung von Open-Source-Software erheblich einschränken.

F-Droid, das größte Repository für freie und Open-Source-Software (FOSS) auf Android, sieht sich durch Googles neue Verifizierungsrichtlinien bedroht. Diese Richtlinien zielen darauf ab, die Sicherheit zu erhöhen, indem sie Entwickler zwingen, ihre Apps und Identitäten bei Google zu registrieren. F-Droid befürchtet, dass dies das Ende alternativer App-Stores bedeuten könnte, da Apps, die nicht von Google validiert wurden, auf zertifizierten Android-Geräten nicht mehr installierbar sein werden.
Seit 15 Jahren bietet F-Droid eine Plattform für FOSS-Apps, die manuell als APKs installiert werden müssen. Google plant nun, diesen Sideloading-Prozess im Namen der Sicherheit zu regulieren. Laut F-Droid könnte dies die freie Verteilung von Apps erheblich beeinträchtigen. Google argumentiert, dass die Verknüpfung von Apps mit echten Identitäten die Malware-Rate senkt, obwohl der Play Store selbst nicht frei von schlechten Apps ist.
Die Verifizierungsstrategie von Google stellt ein ernstes Problem für den Betrieb von F-Droid dar. F-Droid erlaubt keine Tracking- oder invasive Werbung in den Apps, die es verteilt. Jede App wird in Form von Quellcode bereitgestellt, der von F-Droid verifiziert und kompiliert wird. Die Betreiber der Plattform betonen, dass sie die Entwickler nicht zwingen können, sich bei Google zu registrieren, noch können sie die App-Identifikatoren übernehmen, um sie selbst zu registrieren.
F-Droid warnt, dass das Projekt enden wird, wenn Google die Kontrolle über das gesamte Android-Software-Ökosystem durch sein Entwickler-Verifizierungsprogramm übernimmt. Neben der Erfassung persönlicher Informationen von Entwicklern wird Google voraussichtlich Registrierungsgebühren verlangen, was viele unabhängige Entwickler, die ihre Apps kostenlos anbieten, abschrecken könnte.
Google hat bisher nur wenige Details zu seinem Verifizierungssystem bereitgestellt. Man kann sich jedoch für das Early-Access-Programm anmelden, bei dem Google fragt, ob man in der Lage ist, Registrierungsgebühren in US-Dollar zu zahlen. Dies deutet darauf hin, dass es Kosten für Entwickler im Programm geben wird. F-Droid ruft Entwickler und Nutzer dazu auf, ihre Regierungsvertreter zu kontaktieren und Maßnahmen zu fordern, insbesondere unter Berufung auf das Digital Markets Act (DMA) der Europäischen Kommission, um FOSS-Apps vor Googles Gatekeeping zu schützen.
Während das Pilot-Verifizierungsprogramm nächsten Monat starten soll, wird es fast ein Jahr dauern, bis nicht verifizierte Apps blockiert werden. Dies beginnt in Märkten wie Brasilien, Indonesien, Singapur und Thailand und soll bis 2027 weltweit ausgeweitet werden. F-Droid sieht in Googles Plänen einen Versuch, die Monopolmacht über die App-Verteilung zu konsolidieren, während gleichzeitig durch kartellrechtliche Maßnahmen die Macht des Unternehmens eingeschränkt wird.


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