NEW YORK / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Federal Reserve steht vor der Herausforderung, ein Gleichgewicht zwischen der Reduzierung ihrer Bilanz und der Aufrechterhaltung der Marktstabilität zu finden. Seit Mitte 2022 hat die US-Notenbank ihre Aktiva um über zwei Billionen Dollar reduziert, um die Bestände aus der expansiven Geldpolitik abzubauen. Doch die Frage bleibt, wie viel Liquidität im Finanzsystem verbleiben muss, um Marktturbulenzen zu vermeiden.

Die Federal Reserve steht vor einer komplexen Aufgabe: Sie muss die Balance zwischen der Reduzierung ihrer Bilanz und der Sicherstellung der Marktstabilität finden. Seit Mitte 2022 hat die US-Notenbank ihre Aktiva um über zwei Billionen Dollar reduziert, um die durch die expansive Geldpolitik aufgetürmten Bestände abzubauen. Diese Maßnahme, bekannt als Quantitative Tightening (QT), zielt darauf ab, die Liquidität im Finanzsystem zu verringern, ohne dabei Marktturbulenzen zu verursachen.
Ein entscheidender Punkt in dieser Debatte ist die Messung der Liquidität im Finanzsystem. Strategen an der Wall Street erwarten, dass die Fed das QT im ersten Halbjahr 2024 beenden könnte. Der Grund dafür ist, dass das Reverse-Repo-Facility, ein Indikator für überschüssige Liquidität, nahezu leer ist. Dies deutet darauf hin, dass die Bankenreserven auf einem komfortablen Niveau sind, was die Notwendigkeit weiterer Reduzierungen in Frage stellt.
Ein Blick zurück auf das Jahr 2019 zeigt, wie kritisch die richtige Balance sein kann. Damals führte eine Kombination aus QT-bedingter Reserveknappheit, großen Unternehmenssteuerzahlungen und Auktionen von Staatsanleihen zu einem Liquidity Crunch. Die Zinssätze schnellten in die Höhe, was die Fed zu einem Eingreifen zwang, um den Markt zu stabilisieren. Heute bleibt unklar, welches Reservelevel als knapp gilt, obwohl die Guthaben derzeit auf einem komfortablen Stand von rund 3,33 Billionen Dollar sind.
Ein weiteres Instrument, das die Fed zur Verfügung hat, ist das Standing Repo Facility (SRF), das im Juli 2021 eingeführt wurde. Es bietet Banken und Händlern eine zusätzliche Liquiditätsquelle. Allerdings wird diese Anlage nur selten genutzt, da sie nicht zentral abgerechnet wird, was zu erhöhten Bilanzierungskosten führt. Steven Zeng von der Deutschen Bank betont, dass die Diskussionen von 2019 die aktuellen Überlegungen zur SRF beeinflussen müssen, da eine zu häufige Nutzung des Instruments damals als ambivalent erachtet wurde.
Die Entwicklung des Treasury-Marktes und die Beschränkungen der Händler spielen heute eine größere Rolle bei der Volatilität im Repomarkt als die reine Knappheit von Reserven. Laut Zeng hat sich der Markt seit 2019 weiterentwickelt, und die Fed muss diese Veränderungen bei ihren Entscheidungen berücksichtigen. Die Herausforderung besteht darin, die richtige Balance zu finden, um sowohl die Marktstabilität zu gewährleisten als auch die Risiken zu minimieren.
Die Zukunft der Geldpolitik der Fed bleibt ungewiss, doch die Diskussionen über die Nutzung des Standing Repo Facility und die Beendigung des Quantitative Tightening werden weiterhin im Mittelpunkt stehen. Die Fed muss wachsam bleiben, um auf mögliche Marktturbulenzen schnell reagieren zu können, während sie gleichzeitig die langfristigen Ziele der Geldpolitik verfolgt.

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