LONDON (IT BOLTWISE) – Eine neue Analyse hat ergeben, dass die Größe von hunderten Exoplaneten möglicherweise falsch eingeschätzt wurde. Dies könnte weitreichende Auswirkungen auf unser Verständnis von Exoplaneten haben, da die Dichte dieser Himmelskörper ebenfalls betroffen ist.

Die Entdeckung von Exoplaneten hat in den letzten Jahren erheblich zugenommen, insbesondere durch den Einsatz von Weltraumteleskopen wie Kepler und TESS. Diese Teleskope nutzen die Transitmethode, bei der die Abschattung eines Sterns durch einen vorbeiziehenden Planeten gemessen wird, um die Größe des Planeten zu bestimmen. Doch eine neue Studie legt nahe, dass diese Methode systematische Fehler aufweist, die zu einer Unterschätzung der Planetenradien führen können.
Die Ursache für diese Fehleinschätzungen liegt im Streulicht benachbarter Sterne, das die Lichtkurve des Muttersterns verfälscht. Dies führt dazu, dass die Transits flacher erscheinen und die Planeten kleiner wirken, als sie tatsächlich sind. Astronomen verwenden Algorithmen, um diesen Effekt zu korrigieren, doch im Fall des TESS-Weltraumteleskops scheint der verwendete Algorithmus nicht ausreichend zu sein, wie die Forscher um Te Han von der University of California in Irvine herausfanden.
In ihrer Untersuchung analysierten die Wissenschaftler die Lichtkurven von 346 Exoplaneten, die mit TESS beobachtet wurden. Sie stellten fest, dass bei 228 dieser Planeten der Radius im Durchschnitt um sechs Prozent unterschätzt wurde. Diese systematische Unterschätzung hat zur Folge, dass auch die Dichte der Planeten falsch berechnet wurde, was erhebliche Auswirkungen auf die Klassifizierung dieser Himmelskörper hat.
Die Dichte eines Planeten ist entscheidend für die Bestimmung seiner Zusammensetzung. Ein vermeintlich erdähnlicher Gesteinsplanet könnte sich als wasserreiche Welt oder als gasreiche Supererde herausstellen. Die neuen Erkenntnisse deuten darauf hin, dass es möglicherweise weniger erdähnliche Exoplaneten gibt, als bisher angenommen. Dies hat auch Auswirkungen auf die Suche nach potenziell bewohnbaren Planeten und die Priorisierung von Zielen für zukünftige Beobachtungen mit dem James-Webb-Teleskop.
Die Forscher betonen, dass die von ihnen aufgedeckte Verzerrung wahrscheinlich weit mehr Exoplaneten betrifft als die in ihrer Studie untersuchten. Dies könnte bedeuten, dass viele Planeten in den TESS-Daten neu bewertet werden müssen, um ein genaueres Bild ihrer Eigenschaften zu erhalten. Die Entdeckung solcher Wasserwelten könnte unser Verständnis von Planetenbildung und -entwicklung erheblich erweitern.
Die Korrektur dieser Fehleinschätzungen ist nicht nur für die Astronomie von Bedeutung, sondern auch für die Suche nach Leben im All. Eine genauere Bestimmung der Planetenmerkmale könnte helfen, die Suche nach bewohnbaren Welten zu verfeinern und die Auswahl der zu untersuchenden Exoplaneten zu optimieren. Die Forscher hoffen, dass ihre Arbeit dazu beiträgt, die Genauigkeit zukünftiger Exoplanetenstudien zu verbessern.

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