BERLIN / LONDON (IT BOLTWISE) – Eine umstrittene Klimastudie des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung hat weltweit für Aufsehen gesorgt. Die Studie, die jährliche Kosten der Klimakrise von 38 Billionen Dollar prognostizierte, wurde von führenden Medien aufgegriffen und beeinflusste politische Entscheidungen und Finanzmärkte. Doch nun wird sie wegen methodischer Mängel scharf kritisiert.

Die Veröffentlichung einer Klimastudie des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) hat weltweit für erhebliche Diskussionen gesorgt. Die Studie prognostizierte, dass die Klimakrise jährlich 38 Billionen Dollar kosten könnte, was zu weitreichenden politischen und wirtschaftlichen Reaktionen führte. Diese Zahlen wurden von renommierten Medien wie der Tagesschau und dem Spiegel aufgegriffen, was die mediale Aufmerksamkeit weiter verstärkte. Doch nun wird die Studie wegen methodischer Mängel und potenzieller Interessenkonflikte scharf kritisiert.
Die Auswirkungen der Studie waren erheblich: Organisationen wie die OECD, die Weltbank und die US-Regierung nutzten die Prognosen als Grundlage für ihre Entscheidungen. Auch das Network for Greening the Financial System (NGFS), ein Zusammenschluss von Zentralbanken, sowie die Europäische Zentralbank integrierten die Szenarien in ihre Stresstests. Diese Entwicklungen führten zu strengeren Eigenkapitalanforderungen für Banken, was von Kritikern als Wachstumsbremse und als Förderung der Deindustrialisierung angesehen wird.
Besonders brisant ist, dass bereits Gutachter der renommierten Zeitschrift Nature erhebliche Zweifel an der Methodik und Aussagekraft der Studie äußerten. Trotz dieser Bedenken wurde die Arbeit veröffentlicht, und kritische Kommentare wurden zunächst zurückgehalten. Erst als die Kritik nicht mehr zu ignorieren war, wurden Einwände nachgereicht. Diese Vorgänge werfen Fragen zur Transparenz und Unabhängigkeit wissenschaftlicher Forschung auf.
Die Studie ist auch ein Beispiel für undurchsichtige Verflechtungen zwischen Wissenschaft, Politik und Finanzinstituten. Das PIK wird von der Stiftung Climate Works finanziert, die auch das NGFS unterstützt – jenes Gremium, das die PIK-Daten für Regulierungsszenarien heranzog. Kritiker sehen hierin ein systemisches Problem, das die Unabhängigkeit der Forschung gefährdet. Auf die Kritik reagierte das PIK mit einem neuen Aufsatz, der die Ergebnisse nach Korrekturen im Wesentlichen bestätigte. Experten wie Roger Pielke Jr. und Gregory Hopper sehen darin jedoch ein Eingeständnis, dass das ursprüngliche Modell wertlos sei.

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