MADRID / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – In einem sich schnell wandelnden Telekommunikationsmarkt plant der staatliche Investitionsfonds SEPI eine bedeutende Veränderung in der Führung von Telefonica.



Der staatliche Investitionsfonds SEPI plant eine strategische Neuausrichtung bei Telefonica, einem der größten Telekommunikationsunternehmen Europas. Im Fokus steht ein möglicher Führungswechsel, bei dem Marc Murtra als Nachfolger von Jose Maria Alvarez-Pallete gehandelt wird. Diese Entscheidung könnte weitreichende Auswirkungen auf die Unternehmensstrategie haben, insbesondere in einem hart umkämpften Markt.

Jose Maria Alvarez-Pallete, der seit 2016 an der Spitze von Telefonica steht, könnte durch Marc Murtra ersetzt werden. Murtra ist derzeit Aufsichtsratsvorsitzender des Rüstungskonzerns Indra, bei dem SEPI der Hauptaktionär ist. Diese Personalie wird auf einer bevorstehenden Vorstandssitzung diskutiert, wobei jede Entscheidung von den Aktionären auf einer Hauptversammlung bestätigt werden muss.

Unter der Führung von Murtra hat sich Indra verstärkt auf das Rüstungs- und Luftfahrtgeschäft konzentriert, um von den gestiegenen Verteidigungsbudgets europäischer Staaten zu profitieren. Diese Erfahrung könnte für Telefonica von Vorteil sein, da das Unternehmen mit einem intensiven Wettbewerb und der Notwendigkeit erheblicher Investitionen in die 5G-Infrastruktur konfrontiert ist.

Telefonica hat in der Vergangenheit keine Stellungnahme zu den laufenden Verhandlungen abgegeben, und auch von Indra war keine sofortige Stellungnahme verfügbar. Interessant ist, dass die spanische Regierung im Mai 2024 einen Anteil von 10% an Telefonica erwarb, um einer ähnlichen Beteiligung der saudischen STC entgegenzuwirken, die Ende 2023 realisiert wurde.

Am 8. Mai hat die Regierung nach Erreichen einer 7% Beteiligung ein Mandat für den Vorstand von Telefonica beantragt und Carlos Ocana, einen ehemaligen Kabinettschef des Industrieministeriums, als Vertreter vorgeschlagen. Diese Entwicklungen zeigen, wie wichtig die strategische Ausrichtung von Telefonica für die spanische Regierung ist.

Telefonica kämpft, wie viele andere europäische Telekommunikationsunternehmen, mit einem Druck auf die Profitabilität. Der intensive Wettbewerb und die Notwendigkeit erheblicher Investitionen in die Infrastruktur für die Mobiltechnik der fünften Generation sind dabei zentrale Herausforderungen. Um diese Investitionen zu finanzieren, hat Telefonica bereits Anteile an ausgereifteren Geschäftsbereichen wie Unterseekabeln und Mobilfunkmasten sowie kleineren Operationen in Lateinamerika verkauft.

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Führungswechsel bei Telefonica: SEPI plant strategische Neuausrichtung
Führungswechsel bei Telefonica: SEPI plant strategische Neuausrichtung (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)

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