LONDON (IT BOLTWISE) – In der Welt der Softwareentwicklung sind Open-Source-Pakete ein unverzichtbares Werkzeug. Doch die jüngsten Entdeckungen von Sicherheitsforschern zeigen, dass diese auch ein Einfallstor für Cyberangriffe sein können.

Die Entdeckung bösartiger Pakete in den Repositories von PyPI und npm hat die IT-Sicherheitsgemeinschaft alarmiert. Diese Pakete, die unter den Namen ‘termncolor’ und ‘colorinal’ bekannt sind, wurden von Zscaler ThreatLabz als Teil einer mehrstufigen Malware-Operation identifiziert. Obwohl die Downloads dieser Pakete relativ gering waren, zeigt die Entdeckung, wie einfach es für Angreifer ist, schädlichen Code in legitime Software-Ökosysteme einzuschleusen.
Die Funktionsweise dieser Angriffe ist komplex und nutzt Schwachstellen in der Software-Lieferkette aus. Einmal installiert, lädt ‘termncolor’ das bösartige ‘colorinal’-Paket, das wiederum eine manipulierte DLL-Datei ausführt. Diese Datei ist in der Lage, Systeminformationen zu sammeln und mit einem Command-and-Control-Server zu kommunizieren, wobei sie legitime Anwendungen wie die Open-Source-Chat-Anwendung Zulip nutzt, um ihre Aktivitäten zu verschleiern.
Besonders besorgniserregend ist die Fähigkeit der Malware, sowohl Windows- als auch Linux-Systeme zu infizieren. Auf Linux-Systemen wird eine Shared Object-Datei namens ‘terminate.so’ abgelegt, die dieselbe schädliche Funktionalität entfaltet. Die Analyse der Aktivitäten des Angreifers auf Zulip hat ergeben, dass es drei aktive Benutzer innerhalb der Organisation gibt, die über 90.000 Nachrichten ausgetauscht haben.
Diese Vorfälle unterstreichen die Notwendigkeit einer verstärkten Überwachung von Open-Source-Ökosystemen. Die Risiken, die mit automatisierten Abhängigkeitsaktualisierungen verbunden sind, wurden kürzlich durch die Kompromittierung des npm-Pakets ‘eslint-config-prettier’ verdeutlicht. Ein Phishing-Angriff ermöglichte es Angreifern, manipulierte Versionen direkt in das npm-Registry zu laden, ohne dass Änderungen im Quellcode oder Pull-Requests auf GitHub sichtbar waren.
Die Sicherheitsforschung zeigt, dass die Automatisierung von Versionsmanagement-Tools wie Dependabot zwar darauf abzielt, Sicherheitsprobleme zu minimieren, jedoch ironischerweise auch neue Sicherheitsrisiken einführen kann. Dies geschieht insbesondere dann, wenn Abhängigkeiten nicht als Entwicklungsabhängigkeiten deklariert werden und somit automatisch installiert werden, was die Angriffsfläche für bösartige Akteure vergrößert.

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